Die Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE und das Aktionsbündnis für Patientensicherheit haben zum zweiten Mal den Preis für Patientensicherheit in der Medizintechnik vergeben. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung ging an Dr. Werner Göbel, Project Manager bei der Karl Storz GmbH & Co. KG, Tuttlingen. Göbel hat eine fluoreszenzendoskopische Kontaktsonde entwickelt, mit der in Zukunft stereotaktische Eingriffe in der Neurochirurgie präziser und sicherer durchgeführt werden können. Die Stereotaxie wird genutzt, um Hohlnadeln kleinen Durchmessers zielgerichtet in tief liegende Hirnareale einzuführen, etwa um Gewebeproben aus Hirntumoren zu entnehmen. Die neuentwickelte minimal-invasive Kontaktsonde kann während des Gewebevorschubs in die stereotaktische Hohlnadel integriert werden und ermöglicht die Fluoreszenz-basierte Erkennung vitaler Tumorareale und intrakranialer Blutgefäße. Der Außendurchmesser der Sonde liegt unter 1,5 µm, das Bildfeld bei mehreren hundert Mikrometern. Das optische Design ermöglicht eine simultane Detektion und Visualisierung gewebeeigener (Auto-)Fluoreszenz aus gesunden Hirnarealen und davon unterschiedlicher, selektiver Fluoreszenz aus tief liegenden Hirntumoren sowie intrakranialer Blutgefäße. Dies wurde in vivo am Tiermodell evaluiert und nachgewiesen. In einem klinischen Pilotversuch wurden vitale Tumorbereiche in einem tief liegenden Hirnareal identifiziert und zielgerichtet Biopsien entnommen.
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