Mit einer einheitlichen holografischen Steuerung lassen sich kleinste Objekte sowohl bewegen als auch bearbeiten. Das neue Mikro-Werkzeug soll günstiger sein als bisherige Lösungen.
Ein neues Werkzeug für mikroskopische Objekte haben Forscher am Institut für Technische Optik (ITO) der Uni Stuttgart entwickelt. Ihr kombiniertes Einfang- und Bearbeitungssystem für mikroskopische Objekte wird komplett holografisch gesteuert und erlaubt es, Zellen dreidimensional und höchst präzise zu bewegen, zu rotieren oder zu zerstören. Es ist deutlich preisgünstiger und genauer als vergleichbare mechanische Systeme, heißt es. Gerade bei automatisierten Anwendungen wie beispielsweise in der biomedizinischen Diagnostik dürfte es aus Sicht der Wissenschaftler deshalb großes Zukunftspotenzial haben.
Optische Pinzetten übertragen mit Licht einen Impuls auf ein Objekt und lassen damit Kräfte wirken. In so genannten Laserskalpellen wird die Energie des Lichts zum Schneiden, Verschmelzen oder Zerstören verschiedenster Materialien eingesetzt. Kombiniert lassen sich beide Methoden in der Nanotechnik und den Lebenswissenschaften einsetzen. Dabei werden die Lichtfelder in konventionellen Systemen mechanisch, in der Regel mit Hilfe von Spiegeln, bewegt. Arbeitet man mit mehreren Zellen gleichzeitig, stößt dies jedoch schnell an Grenzen.
Holografisch gesteuerte Systeme, wie sie das ITO entwickelt, können durch den Einsatz eines hochauflösenden dynamischen Lichtmodulators als Hologramm eine nahezu beliebige Anzahl von Einfang- oder Bearbeitungslichtfeldern erzeugen, die völlig unabhängig voneinander dreidimensional bewegt werden können.
Kontakt: Dr. Tobias Haist, Institut für Technische Optik, Tel. (0711) 685-66069, E-Mail: haist@ito.uni-stuttgart.de
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