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Transparentkeramik/Perlucor: Fraunhofer IKTS baut Entwicklung aus

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Transparentkeramik/Perlucor: Fraunhofer IKTS baut Entwicklung aus

Transparentkeramik/Perlucor: Fraunhofer IKTS baut Entwicklung aus
Im Bereich der Forschung und Entwicklung von Transparentkeramik weitete das Fraunhofer IKTS seine Aktivitäten aus (Bild: Fraunhofer IKTS)
Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS hat zum 1. April 2021 die Transparentkeramik-Sparte von Ceramtec-Etec übernommen und weitet damit seine bestehenden Kompetenzen deutlich aus.

Für Transparentkeramik unter dem Markennamen Perlucor ist bisher die Ceramtec GmbH aus Plochingen bekannt. Nun hat das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS die entsprechendee Sparte des Unternehmens übernommen und baut ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für transparente Keramik am IKTS-Standort im thüringischen Hermsdorf auf. Die Technologiekette zur Transparentkeramik ergänzt die dort bereits bestehenden Anlagen und ermöglicht die Herstellung hochreiner, transparenter Keramik für optische Systeme, Medizintechnik und ballistischen Schutz.

Zahlreiche Einsatzszenarien für Transparentkeramiken

Die besonderen optischen und mechanischen Eigenschaften von transparenter Keramik eröffnen ein breites Anwendungsspektrum. Das Material zeichnet sich neben einer hohen Transparenz durch eine hohe Festigkeit und enorme Härte aus – es ist etwa drei bis viermal so hart wie konventionelles Glas. Transparentkeramik kann damit unter anderem in Optik- und Sensorsystemen eingesetzt werden – Beispiele sind Kameraoptiken für Fahrassis-tenzsysteme oder Lidar-Sensoren für autonomes Fahren. Weitere Anwendungen sind im Zivilschutz denkbar, aber auch in der Medizintechnik, wie das Beispiel der Endoskope für Human- und Veterinärdiagnostik zeigt, oder in Displays und Schaltflächen unter harschen Umgebungsbedingungen .

Transparentkeramik: Mehr Anwendungen denkbar

Institutsleiter Prof. Alexander Michaelis freut sich, die „jahrzehntelange und weltweit führende Kompetenz auf dem Gebiet der Transparentkeramik durch diesen Schritt konsequent weiter ausbauen zu können“. Die Arbeiten am Standort Hermsdorf sollen dazu beitragen, die bisherigen Einsatzszenarien von Transparentkeramiken deutlich zu erweitern.

Der Freistaat Thüringen unterstützt das Zentrum mit finanziellen Mitteln in Höhe von 2,5 Mio Euro. „Transparentkeramiken decken ein weites Einsatzspektrum ab, das von der Optik über die Medizintechnik bis hin zur Industrie 4.0 reicht“, sagt Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. „Das alles sind Anwendungen und Technologiefelder, die künftig eine hohe Nachfrage nach Transparentkeramiken generieren werden.“

Komplette Anlagen in Hermsdorf aufgebaut

In Hermsdorf wird eine komplette keramische Technologiekette, bestehend aus Anlagen zur Konditionierung von hochreinen Pulvern, Formgebung, Laserbearbeitung und Ultrapräzisions-Finish-Bearbeitung aufgebaut. Sie soll ein Bindeglied zwischen Labormaßstab und industrieller Fertigung sein. Die Technologie der Transparentkeramik in Hermsdorf wird damit, wie es heißt, einen Performancesprung hinsichtlich Bauteilgröße, Reinheitsgrad und innovativer Fertigungsmethoden erreichen.

Wissenschaftliche Ansprechpartnerin:
Fraunhofer IKTS
Winterbergstraße 28
01277 Dresden

www.ikts.fraunhofer.de
Dr.-Ing. Sabine Begand
E-Mail: sabine.begand@ikts.fraunhofer.de

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