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Plasma in der Lunge: Forscher prüfen Desinfektion und Sterilisation

Plasma in der Medizin
Tests zeigen, wie gut Plasma desinfiziert und sterilisiert

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Was passiert, wenn kaltes Plasma auf das menschliche Lungenepithel wirkt? Das testen Fachleute am Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung an komplexen Zellkulturmodellen. Das Plasma erzeugt ein Demonstrator, der Mediplas Ozongenerator.

Infektionskrankheiten und die daraus entstehenden Bedrohungen stellen die Welt im 21. Jahrhundert vor Herausforderungen. Zu innovativen Möglichkeiten zur Bekämpfung von Viren und Bakterien forschen die Mitarbeiter am Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig. In Zusammenarbeit mit der Regensburger Relyon Plasma GmbH soll sich nun zeigen, welche desinfizierende und sterilisierende Wirkung Plasma entwickelt und wie Lungengewebe darauf reagiert.

Was kaltes Plasma gegen Viren und Krebs leistet

Anfang Juli übergab ein Team von Relyon Plasma dafür den Mediplas-Demonstrator an die Arbeitsgruppe von Prof. Hortense Slevogt. Im Verlauf der Kooperation wird untersucht, wie sicher es ist, kaltes Plasma an menschlichem Lungenepithel einzusetzen. Für die entsprechenden Versuche nutzen die Forscher komplexe Zellkulturmodelle.

Kaltes physikalisches Plasma tötet Corona-Viren

Kaltes Plasma: Gemisch reaktiver Spezies lässt sich anpassen

Der Mediplas Demonstrator besteht aus den Plasmakomponenten Mediplas Reactor und Mediplas Driver, die zusammen einen Hochleistungs-Ozongenerator bilden.

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Der Medipls-Demonstrator besteht aus den Komponenten Mediplas Reactor (links) und Mediplas Driver (rechts)
(Bild: Relyon Plasma)

Im Mediplas Reactor wird ein nicht-thermisches, kaltes atmosphärisches Plasma entzündet, über eine dielektrisch-behinderte Barriereentladung. Dabei entstehen im System reaktive Spezies, ein Gemisch zusammengesetzt aus Ozon, Stickoxiden und Peroxiden. Die Zusammensetzung hängt im Detail stark von den gewählten Prozessparametern ab, so dass sich die Mischung auf den jeweiligen Prozess anpassen lässt.

Auf das richtige Plasma-Design kommt es in der Medizin an

Viren und Bakterien durch Plasma schädigen, aber das Gewebe intakt lassen

Das Stoffgemisch hat eine desinfizierende oder sogar sterilisierende Wirkung. Wichtig hierbei ist vor allem, dass es so viele krankheitserregende Bakterien und Viren wie möglich bekämpft, ohne das umliegende Gewebe dabei zu schädigen. Das Team um Slevogt testet diese Wirkung nun im Zusammenhang mit respiratorischen Infektionen.

Plasma-Cocktail aus der Flasche

Mehrere chronisch entzündliche Erkrankungen der Lunge wurden kürzlich mit Veränderungen in der Zusammensetzung des Mikrobioms der Atemwege in Verbindung gebracht. Die Interaktion zwischen Lungenmikrobiota und Epithel der Atemwege sowie ihre Wechselwirkungen mit Lungenpathogenen sind jedoch noch nicht ausreichend erforscht. Daher untersucht das Team um Slevogt das Wirt-Erreger-Interaktom und klärt die Mechanismen der Immunantwort und deren Kontrolle auf. Das kalte atmosphärische Plasma ist hierfür ein Einsatz.

Mit kaltem Plasma heilen chronische Wunden schneller

Mediplas Demonstrator als Beitrag zur Infektionsforschung

„Durch die Zusammenarbeit und das Bereitstellen unseres Mediplas Demonstrators wollen wir einen kleinen Beitrag zur Infektionsforschung leisten und zum Gelingen des Forschungsvorhabens beitragen“, fasst Relyon-Plasma-Geschäftsführer Florian Freund zusammen. „Wir sind froh, mit Relyon Plasma solch einen kompetenten Partner in Bezug auf Plasmaanwendungen gefunden zu haben“, resümiert Prof. Hortense Slevogt.

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Dr. Hanna Fokt, Malena Bos und Robert Neubert der Arbeitsgruppe „Dynamik respiratorischer Infektionen“ zusammen mit Florian Freund, Dr. Christian Bäuml und Dr. Clemens Birkenmaier von Relyon Plasma beim Kick-Off
(Bild: Relyon Plasma)
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