Die Entwicklung intelligenter Brillen erlebt mit zunehmender Digitalisierung und dem Einsatz künstlicher Intelligenz einen Aufschwung. Auch im klinischen Bereich, insbesondere in der Krankenpflege, sollen intelligente Brillen hilfreich sein, um negative Arbeitsergebnisse zu reduzieren und den Stress der Pflegekräfte zu verringern. Doch im Gegensatz zu anderen Berufen, bei denen smart glasses bereits eingesetzt werden, bildet beim Gesundheitspersonal die Interaktion mit dem Patienten, die vertrauensvolle vertrauensvolle Beziehung zu ihm eine entscheidende Grundlage. Bisher ist es noch unklar, wie sich das Vorhandensein intelligenter Brillen auf diese Interaktion auswirken kann.
Unauffällige smart glasses kommen gut an
Forschende am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (Ifado) haben daher untersucht, wie Patienten das Tragen und die Nutzung von smart glasses durch Pflegekräfte und Ärzte im Krankenhaus bewerten. Über 400 Teilnehmende hatte ihre Studie. Sie zeigt, dass das Design der smarten Brille entscheidend für die Interaktionsarbeit ist
- Personen, die eine Brille mit vertrautem Design tragen, werden ähnlich kompetent und vertrauenswürdig beurteilt wie Personen ohne Brille.
- Dabei haben größere Brillen mit größeren Headsets und Displays Auswirkungen auf die Beurteilung, während Brillen, die eher wie Lesebrillen gestaltet sind, die Wahrnehmung nicht verändern.
- Die Teilnehmenden der Studie wünschen sich nicht nur ein unauffälliges Lese- oder Sonnenbrillendesign, sondern betonten auch die Wichtigkeit, Gesichtsmerkmale wie Augen oder nonverbales Verhalten zu sehen.
Neben Funktionalität auch Design der smart glasses beachten
Diese Ergebnisse legen nahe, dass vor dem Einsatz von smart glasses nicht nur die Brillennutzer zu berücksichtigen sind, sondern auch der Nutzungskontext und das Design der Brillen. Für Berufe, in denen Face-to-Face-Interaktionen und Beziehungen zu Menschen im Mittelpunkt stehen, wie zum Beispiel im Gesundheitswesen, ist es sinnvoll, neben ergonomischen Merkmalen und Funktionalitäten auch das Design der smart glasses zu beachten.
Darüber hinaus kann es für den Einsatz sinnvoll sein, das Tragen und die Nutzung durch Erklärungen zu begleiten, bis ein breites Publikum mit den smart glasses vertraut ist.
Kontakt:
IfADo
Dr. Sabrina Sobieraj
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Ergonomie
E-Mail: sobieraj@ifado.de
https://doi.org/10.1016/j.ijhcs.2023.103081
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