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Laborautomatisierung: Technik für das Labor der Zukunft

Laborautomatisierung
Technik für das Labor der Zukunft

Technik für das Labor der Zukunft
Technologien für das smarte Labor der Zukunft, hier am Beispiel der automatisierten Herstellung von Hautzellen in der Tissue Factory (Bild: Rainer Bez, Fraunhofer IPA)
Sich schlau vernetzen und große Datenmengen meistern: Im Innovation Center für Laborautomatisierung Stuttgart, kurz Niclas, entwickelt das Fraunhofer IPA gemeinsam mit Partnern aus der Industrie neue Technologien.

Automatisierungslösungen werden derzeit nur in einem Bruchteil der Labore weltweit eingesetzt. Ein Grund hierfür sind strenge Regularien sowie multivariante, nicht-standardisierte Prozesse im Laboralltag. „Die Proben und Produkte, die in Laboren prozessiert werden, unterliegen strengsten Qualitätsanforderungen. Für Unternehmen ist es entsprechend teuer und aufwendig, neue Technologien zu etablieren“, meint Niclas-Projektleiter Mario Bott vom Fraunhofer IPA. Außerdem galt die manuelle Arbeitsumgebung der Labore viele Jahre lang als Vorteil, denn hier lassen sich Prozesse vermeintlich schneller und flexibler anpassen als mit automatisierten Geräten und Plattformen.

Labore werden zu Datenfabriken
Allmählich findet bei den Unternehmen ein Umdenken statt. „Labore werden immer mehr zu vernetzten Datenfabriken, die an zentralen Schnittstellen im Unternehmen stehen: sei es als Diagnostiklabor, in der Lead-Discovery für neue Medikamente oder in der Qualitätssicherung und Produktfreigabe. Sie generieren Informationen, die für die Unternehmenssteuerung äußerst wertvoll sind“, informiert Bott. Darüber hinaus stellt die wachsende Personalisierung von Produkt und Prozess durch personalisierte Diagnostik und Therapie die Labore vor neue Herausforderungen. Um die aufkommende Komplexität beherrschbar zu machen, müssen nachhaltige, modulare Lösungen für Hard- und Softwaresysteme entwickelt werden. Hier setzt Niclas an.
Industrie, Forschung und Ausbildung
Das Innovation Center auf dem Fraunhofer-Campus in Stuttgart bietet Unternehmen und Forschungseinrichtungen eine Plattform, sich zu vernetzen und gemeinsam innovative Technologien und Automatisierungslösungen zu entwickeln. Unter den Projektmitgliedern sind industrielle Anwender und Entwickler vertreten sowie Partner, die die Brücke zu Forschung und akademischer Ausbildung schlagen. „Das fächerübergreifende Aufgabenfeld benötigt ein multidisziplinäres Team, um erfolgreich im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Wir freuen uns daher, mit den Unternehmen Precise Automation, Tecan, Liconic, Thermo Fisher Scientifc, Promega sowie Festo starke Partner gefunden zu haben, die uns beispielsweise neueste Geräte und innovative Technologien zur kooperativen Entwicklung zur Verfügung stellen“, freut sich der Projektleiter.
Die Fraunhofer-Gesellschaft legt mit einer Anschubfinanzierung von mehr als 600 000 Euro die Basis für Niclas. Interessierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen können sich der Gemeinschaft anschließen. Die Auftaktveranstaltung am 23. März gibt erste Einblicke in Niclas und ermöglicht es den Teilnehmern, die Projektpartner persönlich kennenzulernen.
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