Ein Patient der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg hat erstmals zwei neuartige Prothesenhände getestet. Eine arbeitet mit Elektromotoren, die andere nutzt die Fluidtechnik. I-Limb, die nach Angaben der Universität Heidelberg als weltweit erste kommerziell vertriebene Prothesenhand jeden Finger einzeln bewegen kann und über ein breites Griffspektrum verfügt, kann eine Scheckkarte halten, eine Tastatur bedienen und bis zu 20 kg schwere Taschen hochheben. Ermöglicht wird dies durch eine komplexe Elektronik sowie fünf Motoren, die in den Fingern untergebracht sind. Über eine passive Positionierung des Daumens können Griffmuster abgerufen werden. Elektrische Muskelreize aus dem Armstumpf übernehmen die Steuerung. Entwickelt wurde die neue Prothesenhand von der schottischen Firma Touch Bionics, die sie auch vertreibt.
Am Forschungszentrum Karlsruhe wurde die Fluidhand entwickelt, die ebenfalls in Heidelberg getestet wird. Anders als ihre Vorläufer könne die neue Hand Gegenstände umschließen, auch wenn deren Oberflächen unregelmäßig sind. Eine große Kontaktfläche und weiche, passive Formelemente verringerten die erforderliche Greifkraft um ein Vielfaches. Die beiden neuen Modelle schnitten im Test am besten ab, mit leichtem Vorteil für die Fluidhand wegen besserer Verarbeitung, programmierten Griffmustern, Kraftrückkopplung sowie besser einjustierbarer Ansteuerung.
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