Aus dem Kunststoff Ultem sind Federn hergestellt, die nach Angaben des Anbieters fast das gleiche können wie Federn aus Metall. Aber sie sind leichter, korrosionsbeständig und stören die bildgebende Diagnostik nicht.
Federn aus einem technischen High-End-Werkstoff hat Lee Spring, seit 1918 ein führender Hersteller von mechanischen Federn, auf den Markt gebracht. Die LeeP-Kunststoff-Verbundstofffedern sind aus dem Werkstoff Ultem gefertigt, den Sabic Innovative Plastics anbietet. Im Vergleich zu Federn aus Metalllegierungen bieten diese Vorteile für den Einsatz in verschiedenen Branchen: Sie verfügen über eine sehr hohe gewichtsspezifische Festigkeit, eine hohe Korrosionsbeständigkeit und dielektrische Isolierung für nicht leitfähige Anwendungen.
Laut Al Mangels, Präsident von Lee Spring, ist der Thermoplast Ultem „außergewöhnlich robust“. Das selbstgesteckte Ziel, einen neuen Industriestandard zu setzen, habe das Unternehmen damit erreicht. Für die Sabic-Fachleute war das Projekt ebenfalls Neuland, wie Product Marketing Manager Shawn Lee betont: „Thermoplaste sind zuvor nur sehr selten für Hochleistungsfedern eingesetzt worden.” Für dieses Projekt wurden daher vom Werkstoffanbieter verschiedene Dienstleistungen bereitgestellt, wie prädiktive Analysen, Materialcharakterisierung und Optimierung des Formwerkzeugs. Das Vorhandensein einer Marktlücke für leistungsstarke thermoplastische Federn zu erkennen, war der erste Schritt. Die Anforderungen an ein Produkt, dass in diese Lücke stoßen sollte, waren hoch. Die Bauteile aus Kunststoff sollten nahezu die Festigkeit von Metallfedern erreichen, ohne dabei gewisse Abstriche hinnehmen zu müssen. Auch Festigkeit, Wärmeformbeständigkeit, Korrosionsbeständigkeit, nicht-magnetische, Isolations- und inerte Eigenschaften, nicht-toxische Eigenschaften sowie Wiederverwertbarkeit waren allerdings gefordert. Mit dem Werkstoff Ultem ließen sich diese Bedingungen erfüllen.
In medizinischen Geräten entfallen mit LeeP-Federn die Kosten für die Abschirmung. Beim Einsatz von Metallfedern ist diese erforderlich, um in der bildgebenden Diagnostik Interferenzen auszuschließen. Andere Marktsektoren profitieren ebenfalls von den neuen Federn, zum Beispiel: medizinische Produkte und Verarbeitungsgeräte, Vorrichtungen zur Arzneimittelabgabe sowie Geräte zur Nahrungsmittelverarbeitung. op
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