Stopp mit dem kleinen Finger

Moderne Krankenhausbetten sind wahrhaftig technische Wunderwerke – von den Laufrollen vielleicht einmal abgesehen, die häufig immer noch von Hand gebremst und gelöst werden müssen. Eine Laufrolle mit elektronischer, ferngesteuerter Sperre hat jetzt die Manner Castors Oy aus dem finnischen Hanko vorgestellt: In die Rollen vom Typ e-Smart ist die Sperre integriert. Das soll das Bedienen der Laufrollen an medizinischen und sonstigen Geräten erheblich vereinfachen.

„Bei unserer neuen Laufrolle brauchen die Krankenschwestern sich nicht ständig zu bücken, um die Bremse zu betätigen“, meint Jukka Manner, Marketingleiter des Unternehmens. „Eine leichte Fingerbewegung, mehr braucht man nicht, um die Laufräder zu sperren oder wieder freizugeben.“ Da täglich Millionen von Patienten liegend transportiert würden, brächten leicht zu bedienende Betten enorme Vorteile mit sich.

Laut einer Studie der Europäischen Kommission sei das ein erhebliches Problem. Rückenschmerzen und immer wieder auftretende Belastungsverletzungen seien als das größte Gesundheits- und Sicherheitsproblem der europäischen Arbeitnehmer beschrieben worden. „Viele dieser Probleme ließen sich durch anwenderfreundlichere Laufrollen vermeiden“, so Manner.

Mechanische Sperrpedale befinden sich normalerweise in Bodennähe und sind manchmal schwierig zu erreichen und einzurasten. Bei den e-Smart-Rollen können die Bedienschalter dort angeordnet werden, wo sie leicht zu erreichen sind, etwa im Griffbereich des Pflegepersonals. Die e-Smart-Laufrollen werden über dünne Kabel mit einer Fernsteuerung verbunden, so dass keine komplizierten mechanischen Komponenten wie bei den herkömmlichen Zentralverriegelungen für Laufrollen benötigt werden. Das verringere nicht nur das Gewicht, heißt es. Hersteller bekämen damit weitere Optionen bei der Konstruktion von Betten oder anderen medizinischen Geräten. „Alle diese Punkte tragen zur Reduzierung der Herstellungskosten bei und gleichen so die Kosten für den erforderlichen Umbau aus“, meint Marketing-Experte Manner.

Die Laufrollen laufen in alle Richtungen ruhig, damit die für ein Krankenhausbett oder andere schwere Geräte erforderliche Schubkraft auf ein Minimum reduziert wird. Dafür setzt der finnische Anbieter Spezialkugellager ein, die eine zuverlässige, leichte Roll- und Drehbewegung der Laufrolle sicherstellen. Das Gehäuse und das Radzentrum bestehen aus mit Glasfasern verstärktem Polyamid, was die Laufrolle sehr leicht und robust machen soll.

Der Sperrmechanismus, der ohne Verschleißkomponenten auskommt, ist im Inneren der Laufrolle untergebracht. „Somit können weder Schmutz noch Abnutzung am Laufkranz die Sperreigenschaften beeinträchtigen“, versichert Manner. Ein weiterer Vorteil bestehe darin, dass die Sperre während der gesamten Nutzungsdauer der Laufrolle nicht nachgestellt zu werden braucht.

Laut Manner gibt es bisher keinen anderen Anbieter, der ein vergleichbares Produkt herstellt. Neben den medizinischen Geräten seien für die Laufrollen aber auch andere Einsatzbereiche denkbar. Vier nordeuropäische Hersteller von Medizingeräten testen gegenwärtig die e-Smart-Laufrolle, die Anfang 2011 auf den Markt kommen soll. op

Weitere Informationen www.mannercastors.fi

Der Laufrollenhersteller Manner Castors verfügt über Know-how in den Bereichen Kunststoffe, Metallpressung und Präzisionstechnik und fertigt Laufrollen für anspruchsvolle Einsatzbereiche. Das Unternehmen bietet eine Vielzahl von Laufrollen für medizinische und industrielle Einsatzbereiche an. Gegründet wurde das Familienunternehmen 1890 in Finnland. Die Produktion befindet sich in Hanko, einer Hafenstadt an der finnischen Südküste.