Optische Glasfasern sind in vielen Bereichen hilfreich, auch in solch lebenswichtigen wie der minimal-invasiven Chirurgie. Telerobotische Systeme nutzten die Puravis-Faser von Schott zur Beleuchtung bei operativen Eingriffen.
Lichtleiter von Schott sind heute ein unverzichtbarer Teil robotischer Chirurgiesysteme. Sie sorgen für die exakte Ausleuchtung. Nur so können Chirurgen sicher zwischen verschiedenen Gewebearten unterscheiden – und das zuverlässig über eine lange Zeit.
Für viele Operationen wie zum Beispiel bei der Entfernung der Milz, des Blinddarms oder von Tumorgewebe ist die minimal-invasive Chirurgie inzwischen die Methode der Wahl. Der Vorteil: Die minimal-invasiven Techniken benötigen – im Gegensatz zur herkömmlichen Chirurgie – nur wenige kleine Einschnitte für Kamera, Licht, Skalpelle und andere endoskopische Instrumente. Trotzdem waren Mediziner lange überzeugt, dass die minimal-invasive Chirurgie für kompliziertere Operationen zu riskant sei. Dazu zählt auch die sogenannte Laparoskopie, die in den 1980er- und 1990er-Jahren bei relativ einfachen Eingriffen sehr verbreitet war. Das änderte sich mit Einführung der telerobotischen Chirurgie.
Solch ein System besteht aus einer Konsole, an der Chirurgen während des Operierens bequem sitzen können. Integriert ist auch ein patientennahes Stativ mit drei oder vier Roboterarmen, verschiedenen endoskopischen Instrumenten und einem System zur 3D-Darstellung. Alle Handbewegungen des Chirurgen setzt die Maschine in kleinere, präzisere Bewegungen der winzigen Instrumente um. Dazu gehören Skalpelle, Scheren oder Nadelhalter. Diese sind an Systemarmen angebracht, die ein wesentlich größeres Rotationsvermögen besitzen als das menschliche Handgelenk. Doch alles geschieht unter Sicht und Kontrolle des Chirurgen. Sein 3D-Visualisierungssystem bietet eine ständig aktualisierte Detailansicht des Operationsfelds und ermöglicht ein Arbeiten mit größtmöglicher Präzision. Und an dieser Schlüsselstelle hilft Technologie von Schott: „Wir liefern das Licht für den Chirurgen”, erklärt Ralf Daferner, Division Manager Medical der Geschäftseinheit Lighting and Imaging der Schott AG in Mainz.
Neue Entwicklungen profitieren von den umweltfreundlichen optischen Glasfasern Puravis. Diese Hightech-Fasern lassen sich ohne Verwendung von Blei, Antimon und Arsen herstellen. Sie entsprechen somit bereits heute den Anforderungen an die RoHS-Richtlinie. Zudem garantieren die Fasern eine Transmission von weißem Licht über größere Distanz direkt in den Körper des Patienten. Vor allem die neue Glasfaser GOF120 erreicht mit einer Apertur von 0,86 einen Öffnungswinkel von bis zu 120°. Somit eignet sie sich besonders für Anwendungen in der medizinischen Endoskopie zur Ausleuchtung von inneren Hohlräumen.
„Die Stärke unserer Faser Puravis GOF120 liegt darin, dass sie eine hohe Lichttransmission erreicht und gleichzeitig den natürlichen Weißlichteindruck aufrecht erhält. Auf diese Weise wird eine eindeutige Diagnose der zu untersuchenden Gewebeproben deutlich erleichtert“, erklärt Karen Holst, Produktmanagerin für optische Glasfasern bei Schott Lighting and Imaging. Genau wie die bereits vor zwei Jahren am Markt eingeführten Schwesterfasern GOF70 und GOF85 verbessert die neue Faser blaue Lichtanteile und überträgt nahe UV-Licht-wellen – optimal für den Einsatz in Medizintechnik-Disziplinen wie der Fluoreszenzdiagnostik.
Die Fasern sind dank der besonderen Glasrezeptur von Schott sehr robust, so dass Krankenhäuser langfristig Kosten senken können. Der Grund: Die Fasern besitzen eine hohe chemische Stabilität. Die mit Puravis ausgestatteten Instrumente können dadurch im Vergleich zu Instrumenten mit herkömmlichen Fasern wesentlich mehr Sterilisiervorgänge durchlaufen, ohne dass die Qualität der Lichttransmission darunter leidet – ein Muss in Krankenhäusern, denn nur durch sterile Instrumente im OP lassen sich Infektionen vermeiden.
Stephanie Hügler Schott, Mainz
Weitere Informationen Zum Technologiekonzern und Hersteller der Lichtleiter: www.schott.com
Ihr Stichwort
- Optische Glasfaser
- Hightech-Lichtleiter ohne Blei und Arsen
- Minimal-invasive Chirurgie
- Erfüllt Anforderungen der RoHS-Richtlinie
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Teilen: