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Einmal definiert – immer wieder adaptiert

CAD/CAM: Standardisiertes Verfahren ist für verschiedene Produkte nutzbar
Einmal definiert – immer wieder adaptiert

Ein durchgängiger Prozess von der Entwicklung bis zur Fertigung macht die Tuttlinger Aesculap AG flexibler, wenn Änderungen erforderlich sind. Auf dem Weg dahin hat Catia NC fünf Offline-Programmiersysteme erfolgreich ersetzt.

Präzision und Feingefühl sind wichtig für einen chirurgischen Eingriff. Dem hohen Anspruch ans chirurgische Instrumentarium stellt sich die Tuttlinger Aesculap AG, eine Sparte der B.Braun Melsungen AG. „Selbstverständlich setzen wir die hohen Maßstäbe auch bei unseren Entwicklungswerkzeugen an – in der Konstruktion wie auch in der Fertigung“, erläutert Dr. Joachim Schulz, in der Aesculap-Geschäftsführung zuständig für Produktion und Logistik.

In der als Benchmark Factory ausgewiesenen Fertigung am Standort in Tuttlingen sind zahlreiche Catia-Systeme im Einsatz, und eine weitere Fokussierung darauf ist geplant, sagt Thomas Meurer, Leiter des Bereichs CAD und R&D Solutions. Und er betont: „Das System unterstreicht unseren Innovationscharakter und erschließt sehr große Potenziale zur Standardisierung unserer Konstruktion und NC-Programmierung.“
Die Art und Weise, wie die Software heute genutzt wird, wurde durch die Zusammenarbeit mehrerer Partner definiert: Der Catia-Partner Tata brachte die CAD-Methodik ein, die Stuttgarter Cenit AG legte die für das Fertigungsumfeld entwickelten Methoden und die Programmierrichtlinien fest. An der Schnittstelle CAD/CAM stimmten sich beide ab, so dass Aesculap nun über einen durchgängigen Prozess von der Konstruktion bis zur Fertigung der Implantate verfügt.
Mittlerweile sind 100 Maschinen für die unterschiedlichsten Technologien mit Hilfe der fertigungsorientierten Software Fastsuite von Cenit an Catia angebunden – zum Spektrum der Verfahren zählen 2,5D- bis Fünf-Achsen-Fräsen, Drehen, aber auch Draht- und Laserstrahlschneiden. Da die Programmierzeiten schrumpften und Aesculap auch bei Änderungen viel flexibler wurde, sollte die Vorgehensweise am Standort Suhl übernommen werden – für Maulteile, die in Endoskopie-Instrumenten zur Gewebeentnahme gebraucht werden.
Im Zuge der Umstellung veränderte sich dort der Fertigungsprozess dieser Teile. Die Suhler verzichteten auf den Schmiederohling und drehen und fräsen das Maulteil heute aus dem Vollmaterial. Die Schneiden werden anschließend in einem weiteren Arbeitsgang geschliffen. Die Fertigungsstrategien dafür, die zu Präzision ohne Nacharbeit führen sollten, haben die CAD/CAM-Spezialisten von Cenit umgesetzt.
Die Infrastruktur von Catia unterstützt hier bei der Prozessautomatisierung, um die Arbeit effizienter zu gestalten. In intelligenten Startvorlagen ist fertigungstechnisches Wissen bereits enthalten. Damit lassen sich die NC-Programme inklusive der Programmdokumentation schnell ableiten. Möglich wird dies, da sich Parameter einstellen lasen, Assoziativität – also das automatische Anpassen von Geometrien an neue Umgebungen – gegeben ist und sich die Zustellung und verschiedene Technologien definieren lassen. Auch geeignete Achsensysteme lassen sich, basierend auf spezifizierten Bauteilpublikationen, auswählen. „Mit diesen Publikationen sind wir in der Lage, Abläufe zu standardisieren“, sagt Jörg Feye, bei Cenit Teamleiter CAD/CAM. Für neue Bauteilvarianten oder -änderungen müssten dann nur noch die Publikationen definiert werden. Alle weiteren Ergebnisse – das NC-Programm und die Dokumentation – leiteten sich automatisch ab.
  • Dr. Andreas Kach Cenit DSIS, Stuttgart
  • Weitere Informationen Zum Beratungs- und Software-Spezialisten Cenit: www.cenit.de
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