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Leitfaden für KMU: Berichterstattung Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Berichterstattung Nachhaltigkeit
Klimaberichte: Leitfaden für KMU

Nach neuen EU-Richtlinien wird künftig auch von kleinen und mittleren Unternehmen erwartet, dass sie die Themen Klimaschutz und -neutralität in ihre Informationsarbeit einbeziehen. An diese Unternehmen wendet sich das Verbundprojekt „Klimaberichterstattung bei KMU (KliK)“.

Börsennotierte Großunternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten sind schon heute durch eine EU-Richtlinie zu einer Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet, in der die Themen Klimaschutz und Klimaneutralität eine zentrale Rolle spielen. Die EU-Kommission hat nun eine weitere Richtlinie, die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), vorgeschlagen, die auch gelisteten Unternehmen mit weniger Beschäftigten eine solche Berichterstattung vorschreibt.

Verbundprojekt zu Nachhaltigkeitsberichterstattung

Zudem wird nicht-gelisteten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) empfohlen, ihre Stakeholder und insbesondere die kreditgebenden Banken regelmäßig über ihren Umgang mit Fragen der Nachhaltigkeit zu informieren. Vor allem diese Unternehmen will das Verbundprojekt „Klimaberichterstattung bei KMU (Klik)“ bei ihrer künftigen Klimaberichterstattung unterstützen. Koordiniert wird es vom Betriebswirtschaftlichen Forschungszentrum für Fragen der mittelständischen Wirtschaft (BF/M-Bayreuth) an der Universität Bayreuth. Projektpartner sind der Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre an der Universität Bayreuth unter der Leitung von Prof. Klaus Schäfer und das Bifa Umweltinstitut GmbH unter der Leitung von Prof. Wolfgang Rommel.

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Prof. Klaus Schäfer, Projektleiter, Andreas Horn M.Sc., Johanna Wagner M.Sc. und Simon Rath M.A.; Prof. Torsten M. Kühlmann, Projektkoordinator und Präsident des BF/M-Bayreuth (v.l.n.r.).
(Bild: UBT / Chr. Wißler)

Leitfaden Berichterstattung Klimaschutz

„Für viele kleine und mittlere Unternehmen ist eine regelmäßige Nachhaltigkeitsberichterstattung mit besonderen Herausforderungen verbunden“, sagt Prof. Klaus Schäfer. Oftmals fehlten die erforderlichen Kompetenzen in Bezug auf ökonomische, soziale und ökologische Nachhaltigkeit. Aber auch die Instrumente für eine systematische und zeitsparende Erhebung der entsprechenden Daten seien unzureichend entwickelt. „Genau hier setzt das Projekt Klik an: Wir wollen auf der Basis empirischer Untersuchungen einen Leitfaden erarbeiten, der kleinen und mittleren Unternehmen bei einer standardisierten und transparenten Klimaberichterstattung hilft“, so der Wissenschaftler.

VDMA kritisiert geplante Nachhaltigkeitsberichte

Zugleich streben die Projektpartner ein interdisziplinäres Netzwerk zum Thema Nachhaltigkeit an, das die gewerbliche Wirtschaft, den Handel und die Finanzwirtschaft zusammenbringt. Das Netzwerk wird seinen Sitz in Bayern haben, aber deutschlandweit agieren.

Die Forscher wollen dabei die begrenzten Kapazitäten von KMU ausdrücklich berücksichtigen. Wichtige Einzelaspekte des Projekts betreffen den Nutzen einer derart systematisierten Klima- und Nachhaltigkeitsberichterstattung: So soll der Einfluss

  • auf Unternehmensbewertungen,
  • auf die Bonität von KMU,
  • auf die Vergabe von Krediten und
  • auf das Risikomanagement von Investoren

gezielt analysiert werden. Gemeinsame Evaluationsworkshops mit Unternehmen dienen dazu, die Ergebnisse fortlaufend zu überprüfen und zu optimieren.

Erfolgreich nachhaltig Wirtschaften für KMU

Insgesamt soll Klik dazu beitragen, einen allgemeingültigen Nachhaltigkeitsstandards zu entwickeln, der KMU eine „Ethikbilanz“ – gleichwertig einer Finanzbilanz – ermöglicht. Mit dem Ziel, die erarbeitete Systematik in der Praxis anzuwenden und Handlungsempfehlungen für den unternehmerischen Alltag abzuleiten, werden die Forschungsarbeiten auch das Instrument der Ökobilanzierung anwenden.

Unternehmen fördern, die grüne Indikatoren in die Entscheidungen einbeziehen

„Erst wenn Unternehmen über ihre Ziele und Leistungen im Bereich der Nachhaltigkeit ebenso selbstverständlich Auskunft geben können wie über ihre finanziellen Kennzahlen, sind sie zu einem erfolgreichen nachhaltigen Wirtschaften in der Lage“, erklärt Schäfer. Erst dann könnten sie beispielsweise geeignete Maßnahmen ergreifen, die zu einem effizienteren Material- und Energieeinsatz und so zu einem verbesserten Klima- und Umweltschutz führen. „Unser Vorhaben fördert auf diese Weise Unternehmensstrategien, die grüne Indikatoren systematisch in wirtschaftliche Entscheidungen einbeziehen“,

Die Ergebnisse, die in den kommenden zweieinhalb Jahren gewonnen werden, sollen der Bundesregierung und den zuständigen Ministerien als wissenschaftliche und zugleich praxisrelevante Grundlage bei der konkreten Umsetzung der nationalen Sustainable Finance-Strategie dienen, welche die Bundesregierung im Mai 2021 auf den Weg gebracht hat.

Kontakt:
Universität Bayreuth
Prof. Klaus Schäfer
E-Mail: klaus.schaefer@uni-bayreuth.de
www.uni-bayreuth.de

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