Zuerst war sie geheim – die Zange, die der Nachfahre einer englischen Arztfamilie bei Geburten benutzte. Peter Chamberlens (1560 – 1631) Hilfsmittel tauchte erst 1818 im Nachlass auf. Da war jedoch schon die Zange eines anderen verbreitet: Nach dem Modell, das der Belgier Johann Palfyn (1650 – 1730) entworfen hatte, ließen sich bedeutende Geburtshelfer ihre Instrumente fertigen. Viele, in Details abgewandelte Formen entstanden im neuen akademischen Fachgebiet der Geburtsmedizin, das sich zum Beispiel in Deutschland Friedrich B. Osiander und Adam E. von Siebold erschlossen. Das Grundprinzip aus zwei Löffeln, die in einem Schloss fixiert werden, blieb unverändert. Damit konnten männliche Geburtshelfer eine „regelwidrige“ Geburt unter Kontrolle bringen. Doch wann war die Zange erforderlich? Kein anderes geburtshilfliches Instrument wurde so heiß diskutiert.
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