Harte Zeiten: Der weiße Tod oder auch die Schwindsucht, wie man die Tuberkulose nannte, verursachte 1815 in England einen von vier Todesfällen und 1918 ein Sechstel der Todesfälle in Frankreich. Bei den 15- bis 40-Jährigen war um 1880 jeder zweite Todesfall in Deutschland auf diese Krankheit zurückzuführen. Dass Ansteckung hierbei eine Rolle spielte, zeichnete sich bald ab. Vorsicht war angesagt, bis zum Verbrennen des gesamten Eigentums der Erkrankten. Im Jahr 1889 empfahl der Geheime Sanitätsrat Peter Dettweiler ein Taschenfläschchen für Hustende, um den ansteckenden Auswurf zu sammeln. Laut Gebrauchsanleitung sollte der Auswurf am besten mit etwas Speichel in den Trichter hinabgleiten. Die obere Öffnung verschließt ein Sprungdeckel, ein innerer Trichter hält den Inhalt selbst beim Umkippen sicher zurück. Über einen Schraubverschluss ließ sich das Gefäß entleeren. Der Inhalt war hinter dem tiefblauem Glas gut verborgen.
Zu sehen im Pharmaziemuseum Brixen: www.pharmaziemuseum.it
Bild: Pharmaziemuseum Brixen
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