Der medizinischen Berufe gab es viele: Als Lithotomus oder auch Steinschneider waren bis ins 19. Jahrhundert Spezialisten bekannt, die Patienten von schmerzhaften Blasensteinen befreien sollten. Geschnitten wurde bei Knaben im Dammbereich, bei erwachsenen Männern in die Harnröhre – wobei Infektionen nicht selten zum Tod führten oder der Patient inkontinent wurde. Unblutige Methoden kamen erst mit den technischen Innovationen des 19., vor allem aber des 20. Jahrhunderts auf. Die Raumfahrttechnik lieferte die Idee, ein Gerät zu konstruieren, das Nierensteine mit Stoßwellen zertrümmert. Die erste tonnenschwere Anlage für die Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) stand Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts im Klinikum Großhadern und ist heute in der Abteilung Medizintechnik des Deutschen Medizinhistorischen Museums in Ingolstadt zu sehen.
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