Das Heilen ist eine Kunst – das Herstellen der Hilfsmittel für das Heilen mitunter auch. Denn ohne eine gewisse Kunstfertigkeit im Glasblasen hätte es schon das erste bekannt gewordene Fieberthermometer nicht gegeben: Es hatte die Form einer gläsernen Schildkröte, die mit Weingeist gefüllt war und sieben Hohlkugeln enthielt. Die Urform dieses Gerätes wurde im 17. Jahrhundert von Galileo Galilei an der Universität von Florenz entwickelt. Die Kröte bekam der fiebrige Patient auf den Arm gebunden, und bei steigender Temperatur verringerte sich – den physikalischen Gesetzen folgend – die Dichte der Flüssigkeit. Damit nimmt der Auftrieb der in der Flüssigkeit schwimmenden Hohlglaskugeln ab, und sie sinken. Je höher die Körpertemperatur, desto mehr Kugeln sinken nach unten. Sobald die fünfte der insgesamt sieben Kugeln herniedersank, war klar: Der Patient hat Fieber.
Weitere Informationen: www.glasmuseum-wertheim.de
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