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Wearable: T-Shirt liefert EKG-Daten

Kardiologie
Wearables: Wenn das T-Shirt den Herzschlag misst

Wearables: Wenn das T-Shirt den Herzschlag misst
Dr. Katja Orlowski (links) und Jessica Grahlmann überprüfen die Funktion des intelligenten T-Shirts mit Hilfe eines EKG-Generators (Bild: Bianca Kahl, THB)
Die Messdaten, die ein speziellen Funktions-T-Shirt liefert, sind vergleichbar mit denen eines klassischen EKGs. Das hat ein wissenschaftliches Prüfverfahren bestätigt. Zukünftig könnten Interessierte einfach über das Wearable ihre Herzfrequenz auswerten.

Was leistet ein als Wearable mit Elektronik ausgestattetes T-Shirt, kann es wirklich EKG-Daten liefern? Dr. Katja Orlowski von der Technischen Hochschule Brandenburg hat das im Auftrag des Schönefelder Technologieunternehmens Ambiotex GmbH geprüft. „Wir haben die Messdaten der intelligenten Technologie mit denen aus einem standardisierten EKG verglichen und kommen zu dem Ergebnis, dass das untersuchte Wearable nahezu identische Ergebnisse liefert“, erklärt Dr. Katja Orlowski. „Beim klassischen EKG können Störsignale auftreten, beispielsweise wenn die Kabel berührt werden. Hier bietet die Lösung des Unternehmens sogar messbare Vorteile“, führt sie weiter aus.

Sensoren machten das T-Shirt zum Wearable

In dem smarten Shirt liegen die Sensoren mittels integrierten Brustgurts eng am Herzen. Dort erfassen sie die Vitaldaten. Diese werden anschließend in eine App übertragen und mithilfe eines Algorithmus ausgewertet.

Die wissenschaftliche Prüfung konzentrierte sich auf die Messgenauigkeit der so genannten R-Zacken, also der höchsten Ausschläge in der Darstellung der Herzaktion, sowie auf die dazwischenliegenden Abstände. Sie bilden einen Ausschnitt aus einem standardisierten EKG ab und lassen unter anderem Rückschlüsse auf die Regelmäßigkeit des Herzschlages und auf das Stresslevel einer Person zu.

Den Blutdruck misst die Smartwatch

Herzrhythmusstörung mit dem T-Shirt erkennen

„Unser Ziel ist es, zukünftig mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz Herzrhythmusstörungen zu erkennen und damit unsere akkuraten EKG-Daten für eine individualisierte Medizin nutzbar zu machen“, so Christian Seidl, Geschäftsführer von Ambiotex.

Heute könne die Vitaldatenanalyse in Echtzeit bereits vorbeugend wichtige Belastungsanzeichen erkennen. Das sei nicht nur für Menschen interessant, die intensiv Sport treiben und dabei ihren Herzschlag im Blick behalten möchten. Die App könne auch bei großer körperlicher Anstrengung oder psychischem Stress hilfreich sein.

Erste Pilotstudien und Gespräche bezüglich klinischer Tests laufen bereits. Aktuell konzentriert sich das Unternehmen darauf, die Hardware weiterzuentwickeln und ein noch breiteres Spektrum der Herzaktivität zu erfassen. Deshalb stehen auch seitens der Hochschule voraussichtlich weitere Untersuchungen an, um die korrekte Funktionsweise abzusichern. „Zum Beispiel müssen wir wissenschaftlich belastbare Tests entwickeln, die die Messungen während der Bewegungsabläufe überprüfen“, sagt Katja Orlowski.

www.th-brandenburg.de

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