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Echtzeit-MRT zeigt Hintergründe des Stotterns

Magnetresonanztomographie
Mit dem Echtzeit-MRT dem Stottern auf der Spur

Mit dem Echtzeit-MRT dem Stottern auf der Spur
Forschende zeigen mittels MRT, was beim Stottern die Muskeln von Zunge und Gaumen anders machen als beim fließenden Sprechen (Bild:Richman Photo/stock.adobe.com)
Mittels Echtzeit-MRT stellen Forschende die Bewegungsmuster der inneren Sprechmuskeln eines stotternden Patienten dar. Sie wollen so die mechanische Entstehung des Stotterns besser verstehen.

Die Bewegungen der inneren Sprechmuskeln sind von außen nicht sichtbar und waren bislang weitgehend unzugänglich und unverstanden. Entsprechend war auch unklar, was die inneren Sprechmuskeln und -organe beim Stottern anders machen. Jüngste Fortschritte in der Echtzeit-Magnetresonanztomographie (MRT) machen nun die Bewegungsmuster der inneren Sprechmuskeln wesentlich besser sichtbar. Dazu kooperierten die Arbeitsgruppen um Prof. Martin Sommer, Oberarzt und Leiter der „Interdisziplinären Arbeitsgruppe Redeflussstörungen“ in der Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), und Prof. Jens Frahm, Leiter der Forschungsgruppe Biomedizinische NMR am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften (MPI-NAT).

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Echtzeit-MRT zeigt Bewegungsmuster von der Zungenspitze bis zum Gaumen

Mittels Echtzeit-MRT stellten sie die Bewegungen der Zungenspitze, des Zungenkörpers und des weichen Gaumens eines 42-jährigen stotternden Patienten dar, während dieser einen Text im MRT-Scanner las. In dem Video, das auf 55 MRT-Scans pro Sekunde beruht, sind die Kernsymptome des Stotterns zu sehen. Dazu gehören: unwillkürlich auftretende Laut- und Silbenwiederholungen, Lautdehnungen sowie hörbare oder stille Blockaden. Diese Symptome zeigen sich im Echtzeit-MRT als anhaltende Muskelkontraktionen. Das heißt, die Muskulatur zieht sich zusammen, und in Teilen der Zunge, der Lippen und des Gaumensegels wiederholen sich Bewegungen. Diese Beobachtungen ermöglichen ein besseres Verständnis dafür, was diese einzelnen Sprechmuskeln und -organe beim Stottern tatsächlich anders machen. Zudem zeigten die Aufnahmen im Echtzeit-MRT-Gerät auch flüssige Sprechabschnitte, was für diese Art der Redeflussstörung charakteristisch ist.

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Mit dem MRT zu verbesserter Hilfe für Stotterer

In der klinischen Anwendung könnte die Methode dazu beitragen, Fehlfunktionen in den Bewegungen der Sprechmuskeln und -organe bei Sprechstörungen zu identifizieren sowie den Erwerb und die Verstärkung neuer Sprechmuster zu unterstützen. „Durch diesen Nachweis der mechanischen Entstehung der grundlegenden Symptome verbessert die Echtzeit-MRT unser Verständnis und unser Denken über das Stottern. Da wir direkt sehen, wo die inneren Sprechmuskeln und -organe bei dieser Art von Redeflussstörung Fehler machen, werden wir künftig auch Varianten dieser vielfältigen neuromuskulären Störung identifizieren können“, sagt Professor Sommer.

Kontakt:
Universitätsmedizin Göttingen
Prof. Dr. Martin Sommer
Klinik für Neurologie
Robert-Koch-Straße 40
37075 Göttingen
Telefon: +49 (0)551 39 68463

E-Mail: martin.sommer@med.uni-goettingen.de
https://doi.org/10.1016/S0140–6736(24)00624-X
https://youtu.be/a4lg7OPT9Ho
www.umg.eu

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