Eine Stromtherapie hilft Patienten mit Clusterkopfschmerz oder schwerer Migräne, bei denen Medikamente nicht anschlagen. Ärzte implantieren dazu im Nackenbereich zwei Elektroden. Die elektrischen Reize wirken auf den Hinterhauptsnerv (Okzipitalnerv) und lindern so bei mehr als 70 % der Patienten mit chronischem Clusterkopfschmerz die Schmerzen, wie eine aktuelle Übersichtsarbeit zeigt. Bei Migräne-Attacken spüren 40 % der Patienten eine deutliche Besserung. Ob das Verfahren wirkt, prüfen die Patienten mit einem Gerät in Größe einer Scheckkarte, mit dem sie die Elektroden an- und ausschalten. „Es kann vier bis sechs Wochen dauern, bis der Therapieeffekt einsetzt“, erläutert Prof. Dr. Andreas Straube, Kopfschmerzspezialist am Universitätsklinikum Großhadern in München. Schlägt die Methode an, pflanzen Spezialisten einen solchen Generator dauerhaft im Fettgewebe oberhalb des Schlüsselbeines – alternativ unterhalb des Rippenbogens oder in der Gesäßregion – ein. Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN), Darmstadt, empfiehlt insbesondere chronischen Clusterkopfschmerz-Patienten mit erfolgloser medikamentöser Prophylaxe, die Methode zu erwägen.
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