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Veränderungsprozesse begleiten: Digitalisierung erleichtert die Pflege

Veränderung durch Digitalisierung
Digitalisierung der Pflege im Alltag

Digitalisierung der Pflege im Alltag
Prof. Sabine Bohnet-Joschko ist Inhaberin des Lehrstuhls für Management und Innovation im Gesundheitswesen (Bild: Universität Witten/Herdecke)
Wenn die Digitalisierung Einzug erhält, ist es klug, die beteiligten Menschen mitzunehmen. Eine Studie zeigt nun, welche Motive und Werte beim Personal in der Pflege wichtige Treiber sind, wenn es mit digitaler Technik arbeiten soll. Effizienz und Patientenorientierung gehören auf jeden Fall dazu.

Die Krankenhauspflege setzt verstärkt digitale Lösungen ein. Forscherinnen der Universität Witten/Herdecke untersuchten daher für zwei digitale Innovationen – Tablets und Smart Glasses, also Datenbrillen –, welche Motive und Werte die Veränderungsbereitschaft von Pflegefachpersonen im Krankenhaus besonders unterstützen. Fast 300 Pflegefachkräfte nahmen an der Studie teil. Sie gaben ihre Einschätzung zu typischen Situationen (Vignetten) aus der Krankenhauspflege ab, in denen jeweils Motive und Werte variiert wurden.

In der Pflege ist gute Führung gefragt

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Pflegefachkräfte im Krankenhaus grundsätzlich eine hohe Technikbereitschaft aufweisen und durch wertorientierte Führung gut aktiviert werden können“, ordnet Prof. Sabine Bohnet-Joschko, Inhaberin des Lehrstuhls für Management und Innovation im Gesundheitswesen, die Ergebnisse der Vignettenstudie ein. Sie ergänzt: „Gute Führung im Gesundheitswesen ist immer Führung von Veränderung.“

Zukunft der Pflege mit Senorik und KI

„Das Tablet als bekannte Technologie aus dem Alltag vieler Menschen wurde überwiegend positiv bewertet“, berichtet Erstautorin und Doktorandin Lisa Korte.  Smart Glasses als weitgehend neue Technologie hingegen assoziieren Pflegefachpersonen erst einmal mit Mehraufwand.  Für die erfolgreiche Implementierung digitaler Innovationen sei nach den Ergebnissen vor allem ihr klar ersichtlicher Nutzen von Bedeutung. „Aus den Kommentaren der Befragten konnten wir jedoch erkennen, dass es auch schon manche schlechte Erfahrung mit komplexen, fehleranfälligen und nicht unmittelbar nützlichen Anwendungen im Krankenhaus gab.“

Effizienz als Motiv, um Digitalisierung in der Pflege zu nutzen

Ein wichtiges Motiv für die befragten Pflegefachkräfte war der Wunsch nach effizienten Abläufen: Werden Vorteile des Einsatzes digitaler Innovationen für Arbeitsabläufe und -prozesse betont – also Zeitersparnis und effizienter Austausch von Informationen –, steigt die Bereitschaft, die Technik zu nutzen. Die Forscherinnen gehen davon aus, dass Struktur im Arbeitsalltag das Engagement und die Produktivität des Pflegepersonals erhöht und den Beschäftigten mehr Zeit für die Interaktion mit Patienten ermöglicht.

Klinik mehr an Menschen ausrichten – gern mit Technik

Die Studie ist im Rahmen des vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Projektes „Innovation und digitale Transformation im Gesundheitswesen“ (Atlas Itg) entstanden. Atlas-Projektleiterin ist Prof. Sabine Bohnet-Joschko. Der Atlas unterstützt den Theorie-Praxis-Transfer durch eine Auswertung aktueller Studien und führt Leuchtturmprojekte sowie Akteure der digitalen Gesundheitswirtschaft in NRW zusammen.

Kontakt:
Universität Witten/Herdecke
Lisa Korte
E-Mail: lisa.korte@uni-wh.de
https://doi.org/10.3390/ijerph191710775
www.altas-digitale-gesundheitswirtschaft.de
www.uni-wh.de

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