Frau Valambras, Herr Stein, bei der Pressekonferenz zur Medtec Live war Mitte Mai von einer erwarteten Ausstellerzahl in der Größenordnung von 600 die Rede. Wie viele konkrete Anfragen oder Buchungen liegen inzwischen für die Premiere vor?
Stein: Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf bisher. Haben Sie bitte Verständnis, dass es heute, gut einen Monat nach dem Startschuss der Anmeldephase, noch zu früh für eine aussagekräftige Anmeldezahl ist. Ich bleibe aber fest bei der Einschätzung: Die Medtec Live wird 2019 zum Thema Herstellung von Medizintechnik als europaweit zweitgrößte Fachmesse nach der Compamed in den Markt eintreten und darin die gesamte Wertschöpfungskette abbilden.
Wie verlässlich können sich Aussteller auf den jährlichen Turnus und den Mai-Termin auch für die Zukunft einstellen?
Valambras: Der jährliche Turnus und ein Termin im Frühjahr sind für die Medtec Live gesetzt – darauf können sich die Aussteller und Besucher fest einstellen. Um den jährlich bestmöglichen Termin zu finden, werden wir aber jedes Jahr neu die Ferienzeiten und Marktgegebenheiten berücksichtigen.
Wie sieht die konkrete Aufgabenverteilung zwischen UBM und Nürnberg Messe aus?
Valambras: Die Verantwortung für den Vertrieb liegt bei beiden Partnern gemeinschaftlich. Beide Seiten bringen ihre gesammelten Erfahrungen und natürlich auch Kontakte mit ein. Für unsere langjährigen Aussteller heißt das, dass Sie ihre gewohnten Ansprechpartner behalten. Und: Hinter der Medtec Live steckt trotz aller Neuerungen ein bewährtes Konzept mit branchenerfahrenen, verlässlichen Partnern.
Stein: Mit unserer Standortwahl Nürnberg lag es nahe, die Organisation und Durchführung der Medtec Live bei uns, bei der Nürnberg Messe anzusiedeln. Das hat für Aussteller den großen Vorteil, dass wir hier auf dem eigenen Gelände operieren – was in der Messepraxis vieles einfacher und manches erst möglich macht. Eine hohe Servicequalität liegt uns für Aussteller und Besucher am Herzen.
Wer ist der jeweilige Ansprechpartner für die Aussteller?
Stein: Die Ansprechpartner für Bestandskunden blieben gleich, sowohl UBM als auch die Nürnberg Messe stehen zur Verfügung. Neue Interessenten aus dem DACH-Raum können sich gerne an uns wenden, an die NürnbergMesse, alle weiteren an UBM. Schnell sein lohnt sich übrigens: Bis zum 27. Juli gilt der Frühbucher-Rabatt.
Wie deutlich können sich zwei Messen wie die Medtec Live und die T4M in Stuttgart, die beide den Zuliefererbereich für die Medizintechnik repräsentieren, voneinander unterscheiden?
Valambras: Den Vergleich muss schlussendlich der Markt ziehen, sobald ausreichend Informationen vorliegen. Unser Anspruch steckt mit „Connecting the Medical Supply Chain“ schon im Untertitel der Medtec Live: Unsere Nomenklatur deckt die gesamte Prozesskette in der Herstellung von Medizintechnik ab, vom Prototypen bis zur Marktreife. Besucher können dementsprechend ein breites Spektrum an Dienstleistungen, Produkten und Beratung erwarten und somit eine Antwort auf alle Fragen und Herausforderungen in den Herstellprozessen.
Stein: Die Medtec Live ist in erster Linie Messe, klar, aber zusammen mit dem parallel laufenden Medtech Summit Congress & Partnering schaffen wir ein Branchenevent mit vielen Facetten. Wir bieten allen Teilnehmern viele Möglichkeiten, Wissen auszutauschen, sich zu vernetzen – auch mit der Politik – und natürlich Geschäfte anzubahnen.
Wäre die Differenzierung der beiden Messen aus Ihrer Sicht ausreichend, um eine dauerhafte Präsenz beider im Markt zu ermöglichen?
Valambras: UBM und Nürnberg Messe sind ganz bewusst mit der Erkenntnis aufeinander zugegangen, dass die Branche von einer starken Veranstaltung im Süden Deutschlands mehr profitiert, als von mehreren einzelnen Messen. Für diese eine starke Veranstaltung steht die Medtec Live.
Woran messen Sie den Erfolg der Medtec-Live-Premiere?
Stein: Wir hören genau zu. Das ist jetzt im Vorfeld so, wenn es um die Wünsche und Anforderungen der Aussteller und der Branche geht. Unterstützt werden wir dabei von verschiedenen Clustern, Verbänden, aber auch von einem Fachbeirat, der aus Vertretern verschiedener Branchensegmente besteht und tatkräftig in der Ausrichtung unterstützt. Wenn während und nach den drei Tagen Medtec Live im Mai 2019 die Rückmeldungen positiv sind, ist die Medtec-Live-Premiere gelungen.
Im Internet nennen Sie über ein Dutzend Partner, aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden. Wie viele Unternehmen repräsentieren Ihre Partner?
Valambras: Sie haben Recht, dass hinter den Partnern, sei es nun der VDI, Brainport oder andere, zahlreiche Unternehmen stehen. Wir freuen uns über die positive Tendenz, ziehen aber bewusst keine Summe. Jeder Teilnehmer, unabhängig ob er zu einem Verband zählt oder nicht, wird seinen Platz auf der Medtec Live finden und gleichermaßen gut betreut.
Welche Bedeutung haben Verbände und andere unterstützenden Organisationen für die Entwicklung der Messe?
Stein: Verbände, Cluster und andere Partner sind für uns enorm wichtig. Sie geben uns mit, was der Branche unter den Nägeln brennt und welche Themen wir im Rahmenprogramm spielen werden. Gemeinsam mit unseren Partnern bringen wir außerdem Akteure auf die Medtec Live, die nicht in das Raster einer „klassischen“ Fachmesse passen, etwa Start-ups und junge Forschungsgruppen. Das bereichert das Angebot um die Ideen für die Medizintechnik von Morgen.
Das Doppelangebot an Medizintechnikmessen macht die Sache für Aussteller und Besucher nicht einfacher. Wie realistisch ist die Annahme, dass 2019 schon das Jahr der Entscheidung wird?
Valambras: Für uns, sprich für die Nürnberg Messe und UBM, war bereits 2018 das Jahr der Entscheidung. Mit unserer Entscheidung, gemeinsam ein starkes Event für die gesamte Wertschöpfungskette in Nürnberg aufzubauen, haben wir die Weichen für die Medtec Live gestellt und werden unser Versprechen eines starken und Innovativen Branchenevents aus Messe, Kongress und Partnering im nächsten Jahr einlösen und fortführen.
Weitere Informationen
Die Veranstalter der Medtec Live zu ihren Plänen
Ankündigung der T4M-Premiere in Stuttgart