OP- oder anderweitige Gesichtsmasken dichten Gesicht und Atemstrom nicht ausreichend ab. Daher wurden in den letzten Wochen immer häufiger FFP-Atemschutzmasken vorgeschrieben. Im Labor für Bewegungs- und Trainingswissenschaft haben Experten der Bergischen Universität nun in einem studentischen Projekt untersucht, ob die Atemschutzmasken Herz-Kreislauf, Atmung und Stoffwechsel sowie psychologische Parameter beeinflussen. Probanden waren zwölf Männer Mitte Zwanzig. Sie absolvierten im Abstand von sieben Tagen auf einem Fahrradergometer zwei Ausbelastungstests mit Atem-Gasanalyse, und zwar sowohl mit als auch ohne FFP-Atemschutzmaske.
FFP2-Maske beeinflusst weder Ausdauerleistungsfähigkeit noch Herzfrequenz
Obwohl während des Testverfahrens hohe Atemleistungen erforderlich waren, beeinflusste die getragene Atemschutzmaske die Ausdauerleistungsfähigkeit nicht. Auch Herzfrequenz und weitere medizinische Parameter zeigten keine bedeutsamen Unterschiede, obwohl der Atemwiderstand mit Maske signifikant zugenommen und die forcierte Ausatmung signifikant abgenommen hat. Die körperliche Ausdauerleistungsfähigkeit war nicht eingeschränkt – trotz des subjektiv unangenehmen Empfindens beim Tragen der Maske, das auf den höheren Atemwiderstand zurückzuführen ist.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass durch das Tragen von FFP-Atemschutzmasken im Arbeitsalltag und der Schule keine körperlichen Leistungsminderungen zu erwarten sind. Das oft postulierte Argument, beim Tragen von Atemmasken erfolge eine Rückatmung von Kohlenstoffdioxid, konnte durch die Studie an der Bergischen Universität nicht bestätigt werden.
Mund-Nasen-Schutz und Masken aller Art gegen Erreger aus der Luft
Einfluss der FFP2-Maske auf geistige Fähigkeiten noch nicht untersucht
Ob diese Ergebnisse auch für die geistigen Fähigkeiten – etwa kognitive Leistungs- oder Konzentrationsfähigkeit gelten – ist weiteren Untersuchungen vorbehalten.
Gesunde Menschen können den erhöhten Atemwiderstand, der beim Tragen der Maske entsteht, problemlos kompensieren. Die Atemmuskulatur erfährt dabei einen zusätzlichen Trainingsreiz, was bei Herz-Kreislaufpatienten und bei eingeschränkter Lungenfunktionsfähigkeit berücksichtigt werden muss.
Empfehlung: Atemschutzmaske nur 75 min lang tragen
Bislang wenig beachtet sei allerdings die Arbeitsschutz-Empfehlung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung von 75 Minuten als maximale Tragedauer – was knapp einer Doppelstunde im Schulunterricht entspricht. Will man diese Empfehlung umsetzen, müssten Schulkinder und Arbeitnehmer mit mehreren Masken pro Tag ausgerüstet sein.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dipl.-Sporting. Dr. Christian Baumgart
E-Mail: baumgart@uni-wuppertal.de
Prof. Dr. Jürgen Freiwald
E-Mail: freiwald@uni-wuppertal.de
Bergische Universität Wuppertal
Gaußstraße 20
42119 Wuppertal
www.uni-wuppertal.de
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