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Ruf doch mal die Maschine!

Industrie 4.0: Intelligente Fahrzeuge lernen Hören und Sehen
Ruf doch mal die Maschine!

Fahrzeugen das Sehen, Hören und Denken beibringen: An diesem Ziel arbeiten die Ingenieure des Instituts für Integrierte Produktion Hannover (IPH). Zudem sollen sich fahrerlose Transportfahrzeuge in Fabrikhallen künftig allein zurechtfinden.

„Bring diese Palette zu Regal 12, Fach 3“ – so könnte künftig der Lagerarbeiter mit seiner Maschine sprechen. Er zeigt auf die Palette, das Fahrzeug versteht die Geste und führt den Auftrag aus. Um diese Idee in die Realität umzusetzen, arbeitet das IPH in einem Gemeinschaftsprojekt mit Projektpartnern aus Wissenschaft und Industrie zusammen. Die Ingenieure des hannoverschen Instituts entwickeln dabei die Sprach- und Gestensteuerung für das Fahrzeug. Damit soll es möglich sein, auf jene Palette zu zeigen, die das Fahrzeug bewegen soll – oder das Fahrzeug heranzuwinken, um ihm den nächsten Auftrag zu erteilen.

Außerdem soll sich das Fahrzeug allein in seiner Umgebung zurechtfinden. Bisher können sich fahrerlose Transportfahrzeuge nur auf vorgegebenen Wegen durchs Lager bewegen. Um sich zurechtzufinden, benötigen sie beispielsweise Führungslinien auf dem Boden oder Magnetsensoren, an denen sie sich orientieren können. Normalerweise ist es daher zeitaufwendig und teuer, ein fahrerloses Transportsystem (FTS) einzurichten.
Künftig sollen sich die Fahrzeuge so orientieren, wie es auch der Mensch tut: Indem sie sich markante Punkte im Raum merken. Damit werden fahrerlose Transportsysteme auch für kleinere Unternehmen interessant – weil keine baulichen Veränderungen mehr nötig sind, an denen sich das System orientieren kann.
„FTF out of the box“ lautet der Titel des Forschungsprojekts, denn die Fahrzeuge sollen ohne langwierige Vorbereitung sofort einsatzbereit sein – eben „out of the Box“, direkt nach dem Auspacken. Die Einarbeitungsphase soll im Vergleich zu anderen Systemen deutlich weniger aufwendig sein. Das Fahrzeug erfasst eigenständig seine Umgebung, speichert eine Art Landkarte ab und findet sich anschließend allein zurecht. Und es lernt ständig dazu, etwa wenn im Lager umgeräumt und ein Regal zur Seite gerückt wird. Die kognitiven Fähigkeiten des Menschen, der sich problemlos an eine sich wandelnde Umgebung anpassen kann, sollen damit auch auf Maschinen übertragen werden – ganz im Sinne der Industrie 4.0.
Bisher haben vier Logistik- und Produktionsunternehmen Interesse bekundet, das Fahrzeug unter realen Bedingungen zu testen. Weitere Anwendungspartner – vornehmlich aus dem Logistik- und Produktionsumfeld – sind willkommen.
Das Forschungsprojekt „FTF out of the box“ wird im Rahmen des Forschungsprogramms „Autonomik für Industrie 4.0“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert.
Weitere Informationen: www.ftf-out-of-the-box.de
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