Immer mehr Funktionen im Fahrzeug sind elektronisch gesteuert und kommunizieren miteinander. Die Internet-Technologie hat das Potenzial, diese komplexen Kommunikationssysteme homogener und damit ressourceneffizienter zu machen.
IP und Ethernet bieten hohe Bandbreiten und sind deutlich günstiger als die heute verwendeten proprietären Lösungen. Allerdings bieten sie für den Einsatz im Fahrzeug nicht per se die nötige Zuverlässigkeit und Echtzeitfähigkeit. Deswegen haben Wissenschaftler der Fraunhofer ESK Methoden für Planung, Evaluierung und Prototyping entwickelt. Diese reduzieren nicht nur den Entwicklungsaufwand und erhöhen die Qualität der Funktionen, sondern führen insbesondere zu einem ressourceneffizienten Automotive Datenbordnetz.
Die speziellen Auslegungs- und Evaluierungsmethoden der Wissenschaftler berücksichtigen, dass in automobilen Datenbordnetzen nie alle Funktionen gleichzeitig kommunizieren. Sie bestimmen daher den tatsächlichen Kommunikationsaufwand des Datenbordnetzes zur Laufzeit und legen das Datenbordnetz so aus, dass es nur die zur Laufzeit benötigten Ressourcen einsetzt. Mit dem Modell eines IP/Ethernet Datenbordnetzes beweisen die Wissenschaftler auf der Messe embedded world 2012 (in Halle 5, Stand 5-228) am Beispiel Videostreaming, dass das nicht nur Ressourcen spart, sondern auch deutlich bessere Ergebnisse liefert.
Dabei steigert eine auf den Automotive-Markt abgestimmte Evaluierungsmethode die Qualität der IP/Ethernet-Datenbordnetze zusätzlich: Mit ihr können Automobilhersteller und Zulieferer ihre verwendeten IPv4 und IPv6 TCP/IP Implementierungen auf Übereinstimmung mit der jeweiligen Internet-Spezifikation prüfen. Das stellt sicher, dass die unterschiedlichen Kommunikationssysteme im Fahrzeug möglichst nahtlos zusammenarbeiten. Neue Funktionen, auch für IP-basierte Anwendungen, können schnell und problemlos mit der Infotainment und Telematik-Prototyping-Plattform ARTiS2 implementiert und erprobt werden.
Weitere Informationen: www.esk.fraunhofer.de/de/projekte/SEIS.html
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