Schon jetzt ist Künstliche Intelligenz Teil unseres Alltags: von Suchmaschinen im Internet über die Sprachsteuerung von Geräten bis zu Bots in der Social-Media-Kommunikation. KI-Forscher werden in den kommenden Jahren die Voraussetzungen für unzählige weitere Innovationen schaffen. KI-Systeme sollen zum Beispiel in einigen Jahren die medizinische Versorgung flächendeckend verbessern. Sie sind in der Lage, Patientendaten weltweit in kurzer Zeit mit denen tausender anderer Patienten, Therapieberichten und aktuellen Forschungsergebnissen abzugleichen. So kann Künstliche Intelligenz Ärzte dabei unterstützen, präzise Diagnosen zu stellen und optimalen Therapien zu finden.
Wenn KI immer häufiger zum Einsatz kommt, stellt sich auch die Frage, wie mit den Unmengen von Daten umgegangen werden kann. Sie liegen heute häufig auf riesigen Cloudservern im Ausland. KI-Technologien wie Autonomes Fahren oder intelligente Hausgeräte brauchen die Rechenleistung aber vor Ort, um eine sichere und effiziente Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine zu ermöglichen.
Die besten Köpfe der KI-Forschung gewinnen
Es gibt also dringende Forschungsfelder für ein neues Forschungszentrum zur Künstlichen Intelligenz. Gründer des „Center for Explainable and Efficient AI Technologies“ (CEE AI) sind die TU Dresden und die Fraunhofer Gesellschaft. Der Rektor der TU Dresden, Prof. Hans Müller-Steinhagen, betont die strategische Bedeutung des neuen Zentrums: „Mit der Gründung des Zentrums schaffen die TU Dresden und Fraunhofer die Voraussetzung, Dresden als Standort für große KI-Projekte noch interessanter zu machen und die besten Köpfe der KI-Forschung zu gewinnen beziehungsweise zu halten.“
„Künstliche Intelligenz kann – wenn man sie verantwortungsvoll nutzt – helfen, die größten Probleme der Menschheit zu lösen“, sagt Prof. Frank Fitzek, Inhaber der Deutsche Telekom Professur für Kommunikationsnetze an der TU Dresden und Sprecher des Exzellenzclusters „Zentrum für Taktiles Internet“ (CeTI). Er wird gemeinsam mit Prof. Jens Lehmann vom neuen Dresdner Standort des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS die wissenschaftliche Leitung des neuen Forschungszentrums innehaben.
Die Menschen mitnehmen
Die Forschung am neuen Zentrum soll das gesamte Spektrum von der Hardware-Unterstützung über Gerätekommunikation bis zu KI-Ansätzen und Transfer in die Praxis abdecken. Ein besonderer Fokus liegt hier – wie schon der Name verrät – auf der Verständlichkeit/Erklärbarkeit („explainable“) und der Effizienz der KI-Technologien. „Bei allen Entwicklungen müssen wir den Menschen mitnehmen“, sagt Frank Fitzek. Effizienz bezieht sich auf die Energieeffizienz, aber auch auf eine effiziente Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine.“
Das CEE AI wird zunächst als virtuelles Forschungszentrum bestehende KI-Forschungseinrichtungen und Industriepartner koordinieren. Perspektivisch sollen zeitnah eigene Räume und neues Personal dazukommen.