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Zum Messen motivieren

Erstmuster- und Stichprobenmessung: Einfach zu bedienendes Gerät steigert die Messrate
Zum Messen motivieren

Medizinische Geräte müssen im Operationssaal stabil laufen. Das gilt insbesondere für die Getriebe. Der Hersteller von Antriebssystemen, SAS, legt deshalb großen Wert auf zuverlässige Erstmuster- und Stichprobenmessungen. Bei der Umsetzung kommt der digitale Messprojektor Zeiss O-Select zum Einsatz.

Bis zu 450 Umdrehungen pro Sekunde erreichen die Getriebe für Medizinprodukte, die die SAS GmbH herstellt. Welche medizinischen Geräte genau der Mittelständler damit ausstattet, darf Geschäftsführer Adam Frey zwar nicht sagen. Mit der Ausweitung des Produktportfolios in diesen sicherheitssensiblen Bereich hinein stiegen jedoch für das Unternehmen mit Sitz in Obernheim auf der schwäbischen Alb die Ansprüche an die Fertigung und damit auch an die Messtechnik: Manuelle Messgeräte und Messen per Hand reichte für die Qualitätssicherung nicht mehr aus.

„Wir wollten unsere Mitarbeiter zum Messen motivieren“, war eines der Ziele des Geschäftsführers. Daher lag es dem 46-Jährigen am Herzen, seine Mitarbeiter in den Auswahlprozess des Messgerätes einzubeziehen. Drei digitale Messprojektoren unterschiedlicher Hersteller kamen nach dem ersten Sondieren durch die Kaufmännische Leiterin Karin Wysokowski auf der Messe Turning Days in Frage. Die Mitarbeiter erhielten die Gelegenheit, alle drei vor Ort im eigenen Messraum zu testen. Neben dem Preis-Leistungs-Verhältnis gab am Ende die leichte Bedienbarkeit den Ausschlag: Die Wahl fiel auf den digitalen Messprojektor O-Select der Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH. „Jeder, der an einem Computer arbeiten kann, ist in der Lage, dieses optische Messsystem zu bedienen“, begründet Wolfgang Benne, Mitarbeiter Qualitätssicherung und Verzahnung die Entscheidung.
Wenige Monate nach Einführung nutzen außer Benne sechs Mitarbeiter der Fräserei, Dreherei sowie Verzahnungsabteilung von SAS das Messgerät für Erstmuster- und Stichprobenmessungen, darunter auch Maschinenbediener ohne technische Ausbildung. Sie alle führen die Messungen nach demselben Prinzip durch. Benne demonstriert, wie einfach es ist: Er legt ein Werkstück auf das Messfeld und drückt den einzigen Knopf, über den der digitale Messprojektor verfügt. Sofort erkennt die Optik des Messgerätes die Lage des Bauteils. Sie zoomt automatisch auf den richtigen Abstand zum Werkstück, wählt die Beleuchtungsintensität und fokussiert selbstständig. Nach wenigen Sekunden erscheint auf dem Monitor rechts neben dem Messgerät das Messprogramm, das automatisch aus allen bereits erstellten Programmen selektiert wurde. Ein Mausklick – und der Betrachter erhält am Bildschirm einen Überblick über die Werkstückgeometrie. Messelemente wie Kreise oder Geraden sind mit Werten wie Abständen oder Radien versehen: grün für innerhalb der Toleranz, rot für außerhalb, gelb für grenzwertige Ergebnisse. Dokumentiert werden die Werte automatisch.
Selbst die Programmierung der Messprogramme erfordert laut dem ausgebildeten Industriemechaniker nur ein paar Mausklicks. Denn Zeiss O-Select erkennt an dem aufgelegten Werkstück eigenständig Geometrieelemente wie Kreise oder Geraden und schlägt dazu mögliche Prüfmerkmale wie Abstände oder Radien vor.
Vor Einführung des Messprojektors war alles viel komplizierter. Denn das vorhandene manuelle Koordinatenmessgerät konnte neben Benne nur noch ein weiterer Kollege bedienen und programmieren. Die manuellen Messungen mit Lehren, Messschrauben und Co. waren zum einen umständlich, zum anderen gingen sie nicht jedem leicht von der Hand. Seit Einführung des O-Select beobachtet Benne bei sich und seinen Kollegen: „Man ist motivierter und misst selbstständig mehr als zuvor.“
Geschäftsführer Frey hat mit der Einführung des Messgerätes aber nicht nur erreicht, dass seine Mitarbeiter mit mehr Eifer messen. Die Messungen erzielen nun auch die gewünschte Präzision für das neue Geschäftsfeld Medizintechnik mit seiner Vielfalt an sensiblen Komponenten und diffizilen Messaufgaben. Mal sind Zahnweiten und Durchmesser eines 6 mm kleinen Zahnrads zu messen – mit Toleranzen von wenigen Hundertstel Millimetern. Ein andermal kontrollieren die Mitarbeiter, inwieweit die vier Bohrlöcher eines mehrere Zentimeter großen Flansches entlang eines definierten Durchmessers angeordnet sind. In beiden Fällen liefert der digitale Messprojektor präzise die Ergebnisse. Und diese sind im Gegensatz zu den manuellen Messungen nun auch reproduzierbar. Ein weiterer Vorteil neben Präzision und Reproduzierbarkeit: Obwohl die Mitarbeiter jetzt auch mal außer der Reihe eine zusätzliche Messung durchführen, ist der zeitliche Aufwand insgesamt deutlich zurückgegangen.
Judith Schwarz Fachjournalistin in Tübingen
Weitere Informationen Zum Getriebehersteller: www.sasgmbh.de Zum Messtechenik-Spezialisten: www.zeiss.de/industrial-metrology

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