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Vom Mini-Roboter bis zur Work-Flow-Lösung

Medica und Compamed: Düsseldorf wird im November erneut zum internationalen Branchentreff
Vom Mini-Roboter bis zur Work-Flow-Lösung

Von 16. bis 19. November trifft sich in Düsseldorf wieder die internationale Medizintechnikbranche. Zulieferer und Hersteller zeigen auf den Fachmessen Compamed und Medica innovative Trends, Produkte und Verfahren.

„Aus der engen Verzahnung von Entwicklungsprozessen auf Seiten der Zulieferer sowie auf Seiten ihrer Kunden, erklärt sich der Erfolg der Compamed“, sagt Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, und bringt damit auf den Punkt, warum für Medizintechnik-Innovationen neben dem Besuch der Medizinmesse Medica auch der der Besuch der Fachmesse für den Zuliefermarkt der Medizintechnik eine besondere Chance ist – für den Blick in die Zukunft und auf aktuelle Trends.

Im Rahmen der Compamed präsentieren im November in den Hallen 8a und 8b mehr als 700 Aussteller ihre Technologielösungen und Serviceangebote für die verschiedensten Anforderungsprofile und Aufgabenstellungen der Medizintechnikanbieter – von neuen Materialien, Komponenten, Vorprodukten, Verpackungen und Dienstleistungen wie beispielsweise dem Ersatzteile-Handling bis hin zur kompletten Auftragsfertigung.
Da der Markt für Medizintechnik und Medizinprodukte ein sehr dynamischer ist, ist auch der Innovationszyklus deutlich kürzer als in anderen Branchen. Dabei bildet oft bereits die Entwicklungskompetenz der Zulieferer den Ausgangspunkt für teils bahnbrechende Innovationen hinsichtlich einer effizienten und wirkungsvollen medizinischen Versorgung. Das gilt etwa für die weiter zunehmende Miniaturisierung.
Ein besonders ausgefallenes Beispiel, das derzeit noch an Science Fiction erinnert, sind Nanoroboter in der Blutbahn, die selbstständig Operationen durchführen. Entsprechende Vorstellungen hat das Max-Planck-Institut (MPI) für Intelligente Systeme in Stuttgart mit zwei verschiedenen Mikroschwimmern entwickelt. Dabei handelt es sich einerseits um eine Art Muschel, die sich durch Öffnen und Schließen fortbewegt, sowie um eine Schraube, die durch Rotation vorankommt. Ihr Durchmesser liegt bei nur 100 nm, ihre Länge bei 400 nm. Ein rotierendes Magnetfeld, das von außen angelegt wird, bringt die Minischraube in Bewegung. Das Herstellungsverfahren für die speziellen Schwimmer ist der 3D-Druck, der wie auf der Compamed zu sehen, für verschiedenste Anwendungen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Alle eingesetzten Materialien wie Polydimethylsiloxan sind biokompatibel und körperverträglich. Die Forscher stellen sich vor, dass die Nanoroboter eines Tages zum Beispiel Tumortherapeutika direkt bis in den Tumor bringen.
Viele „Mini“-Lösungen sind unterdessen jetzt schon Realität, denn die Nachfrage nach immer kleineren Systemen ist in der Medizintechnik ungebrochen. „Die Life- Science-Industrie weist eine steigende Nachfrage zur Miniaturisierung, Mikrostrukturierung und Integration von optischen und elektrischen Funktionen in kostengünstigen Komponenten auf“, bestätigt Peter Kirkegaard, CEO der schweizerischen IMT Masken und Teilungen AG. IMT adressiert diesen Bedarf mit dem Einsatz von Fertigungstechnologien aus der Halbleiterindustrie. Auf Basis von Glas fertigt das Unternehmen Mikrokanäle, Durchgangslöcher, Elektroden, optische und elektrische Beschichtungen, Wellenleiter und Gitter – die kleinsten Strukturen haben winzige Abmessungen bis hinab zu nur noch 150 nm. Ihr Einsatzgebiet sind unter anderem Lab-on-a-Chip-Systeme.
IMT ist mit weiteren rund 50 Ausstellern auf dem Gemeinschaftsstand des Fachverbandes für Mikrotechnik IVAM vertreten, der in Halle 8a erneut einen Schwerpunkt für Mikrosystemtechnik, Nanotechnologien sowie Produktionstechnik und Prozesssteuerung bildet. „Das ist ein neuer Rekord, unsere Fläche liegt damit bei fast 700 Quadratmetern“, erklärt Mona Okroy-Hellweg, Sprecherin des IVAM. Der Fachverband aus Dortmund richtet auch dieses Jahr das Compamed Hight-Tech Forum aus.
Zur Anwendung kommen die Technologien und Produkte der Compamed unter anderem in den Medizinprodukten und -systemen, die auf der weltgrößten Medizinmesse Medica vorgestellt werden. Eine zentrale Stärke dieser Messe ist, dass sie an einem Ort und zu einem Zeitpunkt nicht nur Lösungen für einzelne medizinische Fachdisziplinen thematisiert, sondern für den kompletten „Workflow“ der Patientenbehandlung, so Messe-Geschäftsführer Schäfer. In diesem Jahr werden erneut rund 4800 Aussteller aus mehr als 60 Nationen die Medica nutzen, um die ganze Bandbreite an neuen Produkten, Dienstleistungen und Verfahren für die ambulante und stationäre Patientenversorgung vorzustellen. Keine andere Veranstaltung weltweit bietet auch nur annähernd diese Fülle an Innovationen.
Nach Hallen gegliederte Schwerpunkte der Messe sind: Elektromedizin/Medizintechnik, Labortechnik und Diagnostika, Physiotherapie und Orthopädietechnik, Bedarfs- und Verbrauchsartikel, Informations- und Kommunikationstechnik, medizinisches Mobiliar sowie spezielle Raumeinrichtung für Kliniken und Praxen. Ein spürbares Buchungsplus in Bezug auf die Ausstellungsfläche ist dabei aus den USA, China, den Niederlanden, Frankreich, Spanien, Südkorea, der Türkei oder auch aus Saudi-Arabien zu verzeichnen. Der hohe Internationalitätsgrad auf der Angebotsseite spiegelt sich bei der Medica auch auf der Besucherseite wider: Von den fast 130 000 Fachbesuchern, die die Messe im Vorjahr besuchten, war mehr als jeder Zweite ein Besucher aus aus dem Ausland, wpbei insgesamt rund 120 Nationen vertreten waren. su
Mikrostrukturen für den Einsatz in Lab-on-a-Chip-Systemen

Ihr Stichwort
  • Internationaler Branchentreff
  • Alle 19 Hallen belegt
  • Neue Laufzeiten der Messen
  • Schwerpunkt Miniaturisierung
  • Medica deckt alle medizinischen Fachdisziplinen ab
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