Im 19. Jahrhundert durften nur Apotheker Chemikalien und Medikamente herstellen – individuelle Pülverchen, nach Angaben des Arztes für den Patienten gemischt. Als standardisierte Arzneimittel aufkamen, die häufiger verlangt wurden, lohnte sich die Herstellung auf Vorrat. Dazu waren die verderblichen und verklumpenden Pulver aber nicht gut geeignet. Inspiriert von der Ziegel- und Brikettfabrikation meldete im Jahr 1843 der britische Maler, Schriftsteller und Erfinder William Brockedon ein Patent über gepresste Arzneikörper an, die bald die Bezeichnung „Tabletten“ erhielten. Nun konnten Apotheker größere Mengen von Einzeldosen schnell herstellen, lange lagern und gut verpacken. Handkurbel und Motoren steigerten die Produktion auf mehrere Tausend pro Stunde. Die Pharmaindustrie bringt es in modernen Rundläuferpressen auf 100 000 Tabletten in der Stunde.
Volker Koesling, SDTB
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