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„Unsere Innovationskraft macht es Nachahmern schwer“

Plagiate: Betroffene Unternehmen sollten konsequent jeden Rechtsverstoß verfolgen
„Unsere Innovationskraft macht es Nachahmern schwer“

Plagiate schädigen das Image und den Umsatz der Original-hersteller. Die Aktion Plagiarius mit dem jährlich verliehenen Negativpreis macht die Nachahmer öffentlich. Eine sinnvolle Initiative, findet Karl-Storz-Geschäftsführerin Dr. Sybill Storz.

Sowohl in diesem als auch im letzten Jahr wurden Fälschungen von Karl-Storz- Produkten mit dem Plagiarius ausgezeichnet und öffentlich gemacht. Wie wichtig finden Sie diese Aktion, Frau Dr. Storz?

Wir halten die Aktion Plagiarius für eine sehr sinnvolle Initiative, da durch den jährlich vergebenen Negativpreis die Öffentlichkeit auf das Problem des Ideenklaus aufmerksam gemacht wird. Hierin sehen wir auch die Chance, dass der Endverbraucher vollumfänglich über etwaige Qualitätsmängel oder Sicherheitsrisiken von Plagiaten informiert wird und dies bei seiner nächsten Kaufentscheidung berücksichtigt.
Was hat die Aktion Plagiarius Ihrem Unternehmen gebracht?
Generell verfolgen wir alle Plagiate und sonstigen Verstöße von Konkurrenten mit allen uns zur Verfügung stehenden Rechtsmitteln. Der Negativpreis Plagiarius schafft zusätzlich zu den Rechtsmitteln ein öffentliches Forum, um darauf aufmerksam zu machen, dass Plagiate – in unserem Fall der Medizintechnik – nicht nur in Asien, sondern durchaus auch von deutschen Unternehmen hergestellt und angeboten werden.
Welche Konsequenzen hatte die Aktion konkret für die Nachahmer?
Die Konsequenzen für die Nachahmer stellen sich primär durch die gerichtlichen oder außergerichtlichen Entscheidungen ein, das heißt, konkret wird es den Nachahmern verboten, die Produkte weiterhin auf dem deutschen Markt anzubieten.
Welche Schäden sind Ihrem Unternehmen in den letzten Jahren durch die Fälschungen entstanden?
Eine konkrete Schadenssumme kann nur schwer beziffert werden, da die Plagiate auch außerhalb Deutschlands verkauft werden. Der wirtschaftliche Schaden beschränkt sich aber leider nicht nur auf den entgangenen Umsatz, sondern die Nachahmer „sparen“ sich zusätzliche Investitionen in Forschung und Entwicklung, da sie bereits fertige Ideen übernehmen. Außerdem profitieren die Plagiatoren von zeit- und kostenintensiven Marketingaktivitäten des Originalherstellers.
Wie können sich Unternehmen vor dem Ideenklau schützen?
Besonders wichtig ist es, rechtzeitig alle rechtlichen Schutzmöglichkeiten, beispielsweise in Form von Patenten, anzumelden, um im Falle eines Verstoßes effektiv gegen einen Verletzer vorgehen zu können. Einen weiteren Schutz sehen wir sicherlich auch in der kontinuierlichen Innovationskraft unseres Unternehmens, denn mit Neuheiten stärken wir unseren Namen auf dem Markt und machen es den Nachahmern schwer, mit uns Schritt zu halten.
Welche Produkte sind besonders betroffen und warum?
Betroffen sind Produkte aus fast allen medizinischen Fachgebieten. Generell gilt: Je höher der Komplexitätsgrad der Innova- tion, desto seltener wird die Nachahmung.
Plagiate schädigen das Unternehmensimage. Welchen Tipp können Sie anderen betroffenen Firmen geben?
Oberste Priorität ist es, konsequent jeden Rechtsverstoß zu verfolgen, denn nur so können Nachahmer gestoppt und negative Folgen für die eigene Reputation vermieden werden.
Wo besteht noch Nachholbedarf beim Thema Produktschutz?
Unbefriedigend ist die Situation, dass, wenn ein Nachahmer in Deutschland gestoppt wurde, dieser den Verkauf von Plagiaten ins Ausland unbehelligt fortführen darf, auch wenn dieser von Deutschland aus gesteuert wird. Hier wäre ein verbesserter Schutz durch einschlägige Gesetze sehr wünschenswert. An die Adresse der Industrie selbst können wir nur wiederholen, dass wir kein Problem mit echter Konkurrenz haben. Ganz im Gegenteil, Wettbewerb spornt uns zu noch besseren Leistungen an. Doch die ungefragte Übernahme unseres geistigen Eigentums können und wollen wir – auch im Sinne unserer Kunden und Mitarbeiter – nicht akzeptieren.
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