Das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) testet Synergien zwischen Elektromobilität und Bioenergie – mit dem Ziel, eine besonders klimafreundliche, emissionsarme und leistungsstarke Alternative zu fossilen Kraftstoffen zu ermöglichen.
Am DBFZ wird ein Reichweitenverlängerer, ein so genannter Range Extender, auf Basis eines Wankelmotors in Betrieb genommen. Hiermit sollen Versuche zu Wirkungsgrad und Abgasemissionsverhalten beim Einsatz mit Biokraftstoffen wie Bioethanol durchgeführt werden. Auch der Einsatz von Biogas als Kraftstoff wird für künftige Untersuchungen in Betracht gezogen.
Mit seiner kompakten, leichten und kostengünstigen Bauweise sowie seiner hohen Kraftstoffflexibilität ist der Wankelmotor prädestiniert für den Einsatz als Range Extender in den meist kompakten Elektrofahrzeugen. Das DBFZ erhofft sich, mit der Weiterentwicklung vor allem Nischen wie Personen- oder Verteilerverkehr in (sub-)urbanen Regionen ansprechen zu können.
Elektrofahrzeuge mit integriertem Range Extender sind technisch serielle Plug-in-Hybridfahrzeuge, die sowohl extern über die heimische Steckdose als auch fahrzeugintern über den Range Extender mit Energie versorgt werden. Plug-in-Hybridfahrzeuge gelten als vielversprechende Übergangslösung zur reinen Elektromobilität und können bereits jetzt einen bedeutenden Anteil zur Reduktion des CO2-Verbrauchs leisten.
Beim zukünftigen Ausbau der Elektromobilität kann der Einsatz von Biomasse zur Strom- beziehungsweise Biokraftstoffproduktion als Reichweitenverlängerung einen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors leisten. Um diesen Beitrag und die mit ihm verbundenen Kosten besser einschätzen zu können, werden im Projektverlauf die im Großraum Leipzig verfügbaren Bioenergiepotenziale dem erwarteten Bedarf durch Elektromobilität im Leipziger Verkehrssektor gegenübergestellt.
Die Untersuchungen sollen unter anderem Antworten auf die folgenden Fragen liefern: Wie verändert sich zukünftig die Energienachfrage durch den Ausbau der Elektromobilität in Leipzig, und welcher Anteil der Energienachfrage kann durch regionale Bioenergiekonzepte bereitgestellt werden?
Gemeinsam mit den Stadtwerken Leipzig und der Universität Leipzig wird im Projekt das Ziel verfolgt, ein Konzept für Beschaffung, Organisation und Nachrüstung einer kommunalen Elektrofahrzeugflotte zu entwickeln. Dafür werden unter anderem bis zu 50 Elektrofahrzeuge an Multiplikatoren übergeben und die Wirtschaftlichkeit unter Berücksichtigung von optimierten Ladestrategien und deren Rückwirkung auf die Strommärkte betrachtet.
Das Projekt Multi-Flottenaufbau ist eines von rund 40 Projekten im Schaufenster „Bayern – Sachsen Elektromobilität verbindet“ und wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen der Schaufensterinitiative der Bundesregierung gefördert.
Weitere Informationen: schaufenster-elektromobilitaet.org
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