Maschinenkomponente | Kaum ein Gegenstand, kaum eine Maschine kommt heute noch ohne elektronische Steuerungen aus. Die Anforderungen an diese Komponente sind unterschiedlich. Die Entscheidung, ob Standardsteuerung oder individuelle Lösung, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Svenja BorgschulteFachjournalistin in Köln
Steuerungen sind in der Medizintechnik ein wichtiger Bestandteil vieler Produkte und Geräte: Sie sind sehr präzise und erfüllen die hohen Anforderungen für die Produktion medizinischer Geräte. Auch eine Anpassung an Reinraumklassifikationen ist möglich. Die Steuerungen der Schleicher GmbH kommen beispielsweise in einer Vakuumdesinfektionsanlage zur Anwendung, die in Kliniken, Pflegeeinrichtungen oder Kinderbetreuungsstätten eingesetzt wird. Dabei wird der Verschließvorgang kontaminierter Abfälle in PE/PA-Folienbeuteln gesteuert. Der 90-sekündige Prozess startet nach Schließen des Deckels automatisch und umfasst die Desinfektion mit kontrollierter Vakuumierung und Verschweißung. Die Wahl des jeweiligen Steuerungstyps – nicht nur in der Medizintechnik – wird von unterschiedlichen betriebswirtschaftlichen und technischen Faktoren bestimmt.
Vielfalt der Funktion verlangt ebenso Vielfalt an Lösungen
Die Standardsteuerungen bieten den Vorteil eines geringeren Anfangsinvestments, doch werden oftmals nur 20 % des gesamten Funktionsumfangs benötigt, der Rest bleibt ungenutzt. Individualsteuerungen hingegen sind zwar oft in der Einführung teurer als Standardsteuerungen. Dafür werden sie passgenau für die Anforderungen der Maschine entwickelt.
Für viele Maschinen und Geräte muss nicht gleich eine komplett neue Steuerung entwickelt werden. Wenn ein Großteil der Kernanforderungen durch bestehende Steuerungshardware und bereits programmierte Standardfunktionen abgedeckt wird, spricht nichts dagegen, diese Software weiter einzusetzen.
Alternativ ist die individuelle Anpassung einer Standardsteuerung auch über einen zusätzlichen Hardware-Baustein möglich. Dieses Spezial-Hardware-Modul wird entsprechend der Anforderungen individuell entwickelt und in das bereits bestehende Modulsystem einer Standardsteuerung integriert. Das ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn ein Interface zu neuen, externen Komponenten wie Sensoren oder Antrieben geschaffen werden soll, die bislang noch nicht unterstützt wurden.
Grundsätzlich kann jede Standard-Steuerung um kundenspezifische Funktionen und Hardware-Module ergänzt werden. Das macht aber nicht immer Sinn: Einige Leistungs-, Kosten-, Funktions- oder mechanische Anforderungen sind nicht mit Standardsteuerungen lösbar. So müssen beispielsweise beim Einbau einer Steuerung in einen engen Bauraum die besonderen Maße der Anschlüsse, eine spezielle Befestigung oder ein alternatives Belüftungskonzept berücksichtigt werden.
Das Elektronikunternehmen mit Sitz in Berlin bietet sowohl Standardsteuerungen als auch Spezialanfertigungen an. ■
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