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So sein wie Indiana Jones

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So sein wie Indiana Jones

So sein wie Indiana Jones
Woher? Wohin? Und vor allem wie und warum? Diese lebenswichtigen Fragen aus der Steinzeit sollen Fährtenleser beantworten (Bild: © Dario Lo Presti – Fotolia.com)
Warum gibt es eigentlich nicht mehr Archäologen? Das scheint doch ein fantastischer Job zu sein. Indiana Jones erlebte die tollsten Abenteuer. Okay, der war vielleicht nicht im typischsten beruflichen Umfeld tätig. Aber heutige Archäologen kriegen doch auch eine Menge geboten: Sie schieben die Mumie in den CT, finden auf Satellitenbildern versunkene Städte oder weisen mit 3D-Laserscans nach, dass die Menschen vor rund 15000 Jahren ihre Bilder nach den Regeln des Goldenen Schnitts in Schiefertafeln geritzt haben.

Noch faszinierender als den Hightech-Einsatz finde ich aber die Idee, mit Menschen statt Messmethoden voranzukommen. Wissenschaftler der Kölner Uni und des Neanderthal-Museums in Mettmann wollen auf diesem Weg mehr über die Bilder und Spuren erfahren, die Menschen während der Eiszeit mit Hilfe von Händen und Füßen in Höhlen hinterlassen haben. Und weil das Selbst-drauf-gucken oder selbst Spuren anlegen zu nicht viel mehr Wissen führt als zur Zahl oder Größe der Fährten, dürfen demnächst Experten mit besonders viel praktischer Erfahrung die Werke begutachten: die besten Spurenleser, die sich auf der Welt finden lassen, die San-Jäger oder auch Busch-Leute aus Namibia werden die Steinzeit-Füße in Augenschein nehmen. „Wir erhoffen uns ein Plus an Informationen“, sagt Andreas Pastoors vom Neandertal-Museum. Die Forscher möchten wissen, ob die Person, die die Spuren hinterließ, in Eile war, ob sie vielleicht krank war oder etwas getragen hat. Das soll „mehr Leben in die Abdrücke bringen“.
Tracking in Caves heißt das Projekt, für das die drei Fährtenleser und Übersetzer Tsamkxao Cigae, C/wi /Kunta und C/wi G/aqo De!u aus Afrika weite Reisen machen. Die Projektbesprechung findet demnächst noch bei ihnen daheim statt. Nach einem Zwischenstopp in Deutschland reisen sie dann aber in die Höhlen der Ariège und berichten Mitte Juli wiederum in der Bundesrepublik über ihre Erkenntnisse. In der Zwischenzeit wird getwittert und geblogt, auch ein Kamerateam begleitet die Expedition. Mit Glück werden wir also bald mehr erfahren.
Wer wäre da nicht ein bisschen neidisch auf den abenteuerlichen Arbeitsplatz der Archäologen? Oder etwa auf den der Fährtenleser? Ein paar olle Spuren werden sie kaum beeindrucken, auch wenn die ein Ehrfurcht gebietendes Alter haben. Aber Menschen der westlichen Kulturen in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten, ihre wunderlichen Rituale und Rivalitäten kennenzulernen, dürfte Stoff für viele interessante Geschichten daheim sein. Aus dieser Perspektive wirken wir vielleicht ähnlich – sagen wir faszinierend oder auch durchgeknallt – wie Figuren in gewissen Abenteuerfilmen. Ein Hauch von Indiana Jones für jeden.
Weitere Informationen:
Auf der Seite www.trackingincaves.com wird während der Expedition getwittert.
Auf www.uni-koeln.de führen die Teilnehmer ein Blog.
Über die Buschleute, die nicht nur prima Fährten lesen können, sondern dem Zebra so lange nachlaufen, bis es vor Erschöpfung umfällt: de.wikipedia.org/wiki/Buschleute
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