Wissen Sie, warum Sie heute unseren medizin&technik-Newsletter in Ihrem Mail-Postfach haben? Klar, es ist mal wieder Freitag… Aber ich meine, die Möglichkeit, dass Sie überhaupt elektronische Post von uns erhalten können? Diese Form der Kommunikation nahm vor fast genau 30 Jahren ihren Anfang: Am 3. August 1984 kam nämlich die erste E-Mail in Deutschland an. Sie wurde in Amerika geschrieben und abgeschickt und landete in einem Keller in Karlsruhe. Empfänger war Prof. Michael Rotert, einer der Internetpioniere in Deutschland. Sie war der Startschuss für den Einzug eines neuen Kommunikationsmediums, das sowohl die Arbeitswelt als auch die private Interaktion maßgeblich verändern sollte. Wie sehr, konnte sich damals aber wohl keiner vorstellen. Nicht einmal die Forschergruppe an der Universität Karlsruhe, die Im Rahmen des Projekts „Anschluss an internationale Rechnernetze“ auf eigene Faust die E-Mail nach Deutschland holte. Mittendrin Prof. Michael Rotert, heute Vorstandsvorsitzender von eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. Er führte die technischen Absprachen mit den Kollegen in den USA, an deren Rechnernetz sich die Pioniere andocken wollten, und setzte den ersten Mailserver in Deutschland auf.
Den Ausgangspunkt für das Unterfangen bildete das Computer Science Network, kurz: CSNET – ein Vorläufer des Internet, wie wir es heute kennen. Doch zunächst mussten Anpassungen an der Software vorgenommen werden, bevor alles reibungslos klappte. Nach drei Monaten erhielt Rotert mit der ersten E-Mail den Willkommensgruß zum CSNET und damit gleichzeitig die Bestätigung für die einwandfreie Funktionalität seines Mailservers. „Michael, this is your official welcome to CSNET. We are glad to have you aboard”, stand dort zu lesen.
Was heute daraus geworden ist, kennen wir alle aus unserem Arbeitsalltag und natürlich auch aus dem Privatleben: überquellende Posteingangsorder und Anfragen, die eine sofortige Beantwortung fordern, Junk- und Spam-Mails, versteckte Trojaner, zahllose Werbemails und die regelmäßigen Angebote eines gewissen Davids aus Nairobi, der unbedingt eine deutsche Kontonummer benötigt, um 10 Mio. US-$ aus einer Erbschaftsangelegenheit zwischenparken zu können. Gegen eine kleine Aufwandsentschädigung natürlich. Hätte sich Prof. Rotert auch so über seine erste Mail gefreut, wenn er damals schon gewusst hätte, welche Möglichkeiten im Universum des elektronischen Datenverkehrs lauern? Vermutlich ja. Denn trotz allem: Wie könnte ich Ihnen jetzt sonst ein „Schönes Wochenende“ wünschen!
Unsere Webinar-Empfehlung
Armprothesen und andere medizinische Hilfen mit dem 3D-Drucker individuell, schnell und kosteneffizient herstellen
Teilen: