Eine Halteeinrichtung, mit der sich Schrauben im OP sicher anreichen und auch reinigen und sterilisieren lassen, hat ein Chirurgiemechaniker mit den Experten von LK Mechanik entwickelt. Eine Skala schützt vor Verwechslungen.
„Wir wollten es optimal haben“, erzählt Peter Schmack, Chirurgiemechaniker in der Bad Wildunger Werner-Wicker-Klinik (WWK). Trays für die Handhabung von Pedikelschrauben tangieren sein Arbeitsgebiet in der Wirbelsäulenklinik zwar nur am Rand. Dennoch hat er maßgeblich an deren technischer Entwicklung mitgewirkt, zusammen mit der LK Med sowie LK Mechanik. LK Mechanik ist ein Metallverarbeitungsbetrieb und hat sich sich mit dem Geschäftszweig LK Med zu einem Spezialisten für medizinisch-technische Ablagesysteme entwickelt – zum Beispiel für Pedikelschrauben.
Diese Schrauben, die bei Wirbelsäulenoperationen in die Wirbel eingedreht und zur Versteifung der Wirbel mit Stäben längs verbunden werden, müssen in unterschiedlichen Größen, Materialien und Ausführungen, sprich in Stahl und Titan sowie in polyaxialen und monoaxialen Varianten zur Operation griffbereit sein. Die neu entwickelten Trays sind ein Hilfsmittel beim Anreichen und beherbergen die Schrauben bei der Reinigung und Sterilisation. Weil Ordnung und Sicherheit zählen, „stand das schnelle und zielsichere Greifen der Schrauben durch die OP-Schwester im Vordergrund“, erzählt Schmack.
Daher sind die Trays, also die Ablageflächen der Pedikelschrauben-Container, in vier Felder eingeteilt. Darin stecken die Schrauben in sortierter Anordnung. Die Schraubenart sowie die Größen-Skalen sind auf der Oberfläche der Metall-Trays mit Lasertechnik aufgebracht. Ergänzend ist im Zentrum eine Schablone eingearbeitet, ebenfalls mit einer exakten Messskala, die eine zusätzliche Kontrolle der Länge ermöglicht.
So eine Ablage ist komplett aus Edelstahl gefertigt, was der Grund für die Zusammenarbeit zwischen LK Med und LK Mechanik war. „Kunststoff-Trays werden nach häufigem Sterilisieren oftmals spröde und zerbrechen leicht“, berichtet Schmack. Daher empfahl er die stabileren Edelstahl-Container für das Handling der Pedikelschrauben. Zum Container werden die Trays durch Gitterboxen, die mit ihrer Höhe eine geordnete vertikale Lage der Schrauben ermöglichen, bei den Reinigungs- und Sterilisationsprozessen bis zur aseptischen Präsentation im Operationssaal. „Diese Anforderungen machen die Container zu komplexen Systemen“, weiß Schmack.
Als besonders anspruchsvoll nennt er die Gestaltung der Löcher, in denen die Schrauben stecken. Sie sind eingezogen und an den Kanten verrundet, damit sich die Schrauben leicht einstecken und zum Anreichen während der OP leicht entnehmen lassen. Dabei dürfen sich die Schrauben nicht verhaken, und es dürfen keine Beschädigungen entstehen. Gleichzeitig sollen die Auflageflächen so gering wie möglich dimensioniert sein, aber einen sicheren Transport gewährleisten.
Wichtig war auch eine optimale Umspülung der Schrauben beim Reinigen und Sterilisieren. Daraus erklären sich die zusätzlichen quadratischen Öffnungen zwischen den Schraubenablagen, die eine besseren Waschmittelfluss ermöglichen. Insgesamt sind die Container elektropoliert und so ausgeführt, dass sich keine Ablagerungen bilden. Heute setzt das Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie/Deutsches Skoliosezentrum, das ein Teil der WWK ist, die von LK Med entwickelten Schraubenablagen ein.
Karin Willmann Fachjournalistin in Zell am Harmersbach
Ihr Stichwort
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