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Schuh und Schalter kommen gemeinsam in die Spülmaschine

Fußschalter: Bei Neuentwicklungen Hygiene und Ergonomie im Fokus
Schuh und Schalter kommen gemeinsam in die Spülmaschine

Schuh und Schalter kommen gemeinsam in die Spülmaschine
Fußbediensysteme kommen in vielen Disziplinen der Medizintechnik zum Einsatz. Neu sind RDG-geeignete Geräte. Sie durchliefen zahlreiche Härtetests, bevor sie als „RDG-gerecht“ qualifiziert und in die Serienproduktion überführt wurden Bilder: Steute
Neue Generationen von Fußschaltern für unterschiedliche medizinische Disziplinen hat der Steute-Geschäftsbereich Meditec vorgestellt. Im Fokus: Bediensysteme, die mit RDG-Geräten maschinell gereinigt und desinfiziert werden können.

Elektronik ist „wasserscheu“. Feuchtigkeit kann die Funktion von Schaltgeräten und Steuerungen stark beeinträchtigen und zu Ausfällen oder – was in der Medizintechnik noch weitaus gefährlicher sein kann – Fehlfunktionen führen. Dasselbe gilt für auch erhöhte Temperaturen. Daraus ergibt sich in jedem OP und jeder Arztpraxis ein Zielkonflikt zwischen dem Einsatz moderner Diagnose- und Behandlungstechnik, die ja stets mit Elektronik ausgestattet ist, und der notwendigen Hygiene. Denn diese wird in der Regel durch Maßnahmen wie Reinigung mit Heißdampf, Druckstrahl und Desinfektion erreicht. Das betrifft auch und besonders die Bediensysteme, die sich in unmittelbarer Nähe von OP- beziehungsweise Praxispersonal und Patient befinden.

Damit der Operateur die Hände frei hat für das Führen von Instrumenten, verwendet man in der Medizintechnik häufig Fußbediensysteme. Die Aufgabe für einen Hersteller solcher Bediensysteme lautet somit: Konstruktion eines Systems, das höchste Anforderungen an die Hygiene erfüllt.
Diese Aufgabe ist keinesfalls trivial. Denn die Bedienung erfolgt über bewegliche Elemente wie Taster und Pedale, die ihre Information an Schaltelemente im Innern der Geräte übermitteln. Man kann ein solches Bediensystem also nicht vollständig kapseln, sondern muss Öffnungen und Durchführungen vorsehen, die entsprechend abgedichtet sein müssen. Dabei muss ein leichtgängiges Betätigen gewährleistet bleiben, denn die Ergonomie und die taktile Rückmeldung zum Bediener ist gerade an der Mensch-Maschine-Schnittstelle von medizintechnischen Geräten von hoher Bedeutung.
Der Geschäftsbereich Meditec der Steute Schaltgeräte GmbH & Co. KG hat sich intensiv mit der Thematik der Schutzarten und Abdichtung von Fußbediensystemen beschäftigt. Bis zur vergangenen Messe Medica im November hatte sich das Unternehmen aus Löhne das Ziel gesetzt, ein besonders hygienegerechtes Fußbediensystem zu entwickeln, das auch bei intensivsten Reinigungsvorgängen nicht in seinen Funktionen beeinträchtigt wird.
Die gesamte Konstruktion der Fußschalter wurde unter dem Blickwinkel der Beständigkeit gegenüber Strahlwasser, Dampf und hohen Temperaturen überarbeitet. Ergebnis dieser Entwicklungsarbeiten ist eine neue Generation von Fußbediensystemen, die mit den krankenhaus-typischen Reinigungs- und Desinfektionsanlagen (RDG) gereinigt werden kann. Für die Hygiene-Praxis bedeutet das: Wenn die Schuhe diesem Vorgang unterzogen werden, gibt man den beziehungsweise die Fußschalter gleich mit in die RDG-Anlage und startet das Schuhspülprogramm. Dies wurde auf dem Messestand „live“ demonstriert, und die Messebesucher konnten beobachten, wie die Fußschalter gründlich gereinigt und desinfiziert wurden.
Die gemeinsame Reinigung mit den Schuhen hat nicht nur Hygienevorteile. Auch die Logistik vereinfacht sich, denn die Schuhe werden üblicherweise direkt auf der Station gereinigt. Das Spülprogramm für die Schuhe ist zudem vollständig ausreichend, um auch die Fußschalter gründlich und hygienegerecht zu säubern.
Die neuen Bediensysteme werden bereits in Serie produziert, nachdem die Vorserienmodelle intensiven Tests im gut ausgestatteten Prüflabor unterzogen wurden. Zugleich wurden in der Produktion der Medizintechnik-Geräte neue automatisierte Anlagen für die hochwirksame Abdichtung in Betrieb genommen. Zum Programm der neuen RDG-geeigneten Fußschalter gehören unterschiedliche Varianten mit einem und zwei Pedalen und zusätzlichen Bedienelementen. Die Schalter sind wahlweise in kabelgebundener Ausführung lieferbar sowie als Funk-Fußschalter, die das von Steute speziell für die Medizintechnik entwickelte Funkprotokoll RF SW2.4-MED nutzen.
Die funkgestützten Bediensysteme bieten auch im Hinblick auf die Hygiene Vorteile, weil es bei ihnen keine Kabel und Stecker gibt, die gereinigt werden müssen. Generell kommt die Funktechnik inzwischen bei den meisten Projekten zum Einsatz, bei denen Steute Meditec kundenspezifische Bediensysteme entwickelt. Aber auch im Katalogprogramm der Fuß- und Handbediensysteme wächst der Anteil an funkgestützten Systemen stark.
Die neuen, RDG-festen Fußschalter sind umfassend auf die Abdichtung getestet und als geprüfte Medizinprodukte zertifiziert. Technik und Produktionsverfahren der RDG-gerechten Schalter stehen nicht nur für die Fertigung von Katalogprodukten zur Verfügung, sondern auch für die kundenspezifischen Fußbediensysteme, die Steute Meditec entwickelt und fertigt. Diese „maßgeschneiderten“ Bediensysteme werden unter anderem in der medizinischen Diagnostik (CT/ MRT), in der Laser- und Hochfrequenzchirurgie, der Neurochirurgie und der Arthroskopie eingesetzt.
Guido Becker Steute Schaltgeräte, Löhne
Spülprogramm für Schuhe reinigt und desinfiziert auch den Fußschalter

Design: Eine runde Sache

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Die markanteste Eigenschaft des Fußschalters RF 270o-MED von Steute ist auf den ersten Blick sichtbar: Der Fußschalter kann nahezu allseitig im 270o-Radius betätigt werden. Wenn der Operateur das Pedal drückt, kann er ein analoges Signal steuern, beispielsweise die Drehzahl eines neurochirurgischen Instrumentes. Auch binäre Signale wie „Ein/Aus“ können mit dieser Schalterbauform initiiert werden. Der neue Fußschalter erhöht somit die Bedienmöglichkeiten um einen zusätzlichen Freiheitsgrad, weil sich der Bediener nicht erst über die Lage des Schalters orientieren muss, bevor er ihn betätigt. Er kann sich somit besser auf den Patienten beziehungsweise die OP konzentrieren. Ein weiterer Pluspunkt für die Ergonomie besteht darin, dass die analogen oder digitalen Signale per Funk an das medizintechnische Gerät übertragen werden. Der Operateur muss also keine Rücksicht auf ein Kabel nehmen. Ein weiteres Designmerkmal ist der klappbare Schutzbügel. Im geöffneten Zustand erlaubt er ein einfaches Repositionieren des Schalters mit dem Fuß. Optionale LEDs auf dem Fußschalter sind eine sinnvolle Ausstattung beispielsweise in den häufig abgedunkelten OPs der Neurochirurgie. Sie erhellen den Bereich unter dem OP-Tisch und erleichtern zusätzlich die Orientierung.

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