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Rund 1650 km weniger pro Jahr

Mobile Roboter: Automatisierter Materialtransport entlastet die Mitarbeiter
Rund 1650 km weniger pro Jahr

Mit Laufwegen von etwa 7,5 km pro Tag haben Mitarbeiter eines dänischen Herstellers von Dentalprodukten bisher Waren transportiert. Jetzt ermöglicht ein mobiler Roboter einen kontinuierlichen Materialfluss zwischen den Abteilungen.

Die automatisierte Fabrik überall im Betrieb umzusetzen, hat sich das dänische Unternehmen Elos Medtech Pinol mit Sitz in Gørløse vorgenommen und ein ehrgeiziges Investitionsprogramm gestartet: In diesem Rahmen wurden neue bedienerfreundliche und flexible Produktionsanlagen sowie innovative Automatisierungstechnik angeschafft.

Elos Medtech Pinol ist das dänische Tochterunternehmen der Elos Medtech Group, einem europäischen Entwicklungs- und Fertigungspartner der Medizintechnik mit Hauptsitz in Schweden. In Gørløse, wo auf einem Areal von etwa 8000 m² Dentalimplantate sowie Werkzeuge zum Einsetzen von Implantaten hergestellt werden, sind 145 Mitarbeiter beschäftigt. 75 % der Umsätze entfallen auf internationale Märkte außerhalb Dänemarks.
Das auf Medizintechnik spezialisierte Unternehmen hat sich mit gezielten Optimierungs-, Standardisierungs- und Automatisierungsaktivitäten für die Zukunft gerüstet. Eine davon ist die Automatisierung der Transporttechnik, für die der mobile Roboter MIR100 der Mobile Industrial Robots ApS aus Odense eingesetzt wird. Bei den Mitarbeitern hat sein Einsatz zunächst für einen Überraschungseffekt gesorgt: „Als der mobile Roboter seine Tätigkeit aufnahm, haben wir uns gefreut, aber es war zugleich auch ein seltsames Gefühl“, sagt Majbritt Breiling, Mitarbeiterin in der Qualitätskontrolle von Elos Medtech Pinol. „Wir haben uns gefragt, was genau er tut und wie er es tut.“
Der MIR100 legt inzwischen Tag für Tag eine festgelegte Strecke im Werk zurück. Für den Roboter kommen bei Elos Medtech auf diese Weise 1650 km pro Jahr zusammen. Die Anzahl der Betriebsstunden entspricht einer halben Vollzeitstelle, die jetzt für das Erledigen anderer Aufgaben zur Verfügung steht. Per Hansen, Entwickler bei Elos Medtech, erläutert: „Mitarbeiter, die früher Waren zur Weiterverarbeitung in andere Abteilungen bringen mussten, legen diese jetzt auf der Ladefläche des MIR100 ab, wenn er auf seiner festgelegten Tour bei ihnen vorbei kommt.“ So lassen sich Stillstandzeiten und Unterbrechungen vermeiden, und das Verarbeiten der Produkte in der eigenen Abteilung „kann reibungslos weitergehen“.
Seit der mobile Helfer regelmäßig im Werk seine Runden dreht und den Mitarbeitern damit eine Menge an Laufzeit abnimmt, funktioniert die Materialanlieferung sogar wesentlich besser und schneller. „Früher“, erinnert sich Breiling, „haben wir oft große Stapel angehäuft, wogegen jetzt ein gleichmäßiger Anlieferungsstrom entsteht.”
In einem Unternehmen, das über 3000 verschiedene Artikel in Chargengrößen von zum Teil nur 100 Einheiten herstellt, ist die Automatisierung von Arbeitsabläufen kein leichtes Unterfangen. Doch sprechen die Resultate von Elos Medtech für sich: Innerhalb von nur zwei Jahren konnte das Unternehmen seine durchschnittliche Durchlaufzeit für Fertigungsaufträge vom Produktionsanlauf bis zur Auslieferung auf nur noch 16 Tage halbieren: 2012 hatte diese Zeit noch bei 30 Tagen und 2013 bei 21 Tagen gelegen. Der Auftragsbestand steigt, das Ergebnis hat sich enorm verbessert, und das Wachstum geht ungebremst weiter.
Die Belegschaft bei Elos Medtech ist in den vergangenen zwei Jahren um rund 30 Mitarbeiter gewachsen. Damit ist das Risiko, die Mitarbeiteranzahl nach Investitionen in die Automatisierung verringern zu müssen, kein Thema mehr. Neue Arbeitsplätze sind in der hochspezialisierten manuellen Montage, im Bereich Forschung und Entwicklung sowie in der Verwaltung entstanden.
Henrik Andersen, der die Abteilung Forschung und Entwicklung leitet, sagt: „Wir wollen wachsen, ohne mehr Leute einstellen zu müssen, als es wachstumsbedingt notwendig ist.“ Automatisierung sei daher auch eine strategische Entscheidung. „Wir wenden zunehmend mehr Mittel für Automatisierung auf, aber nicht nur für Fertigungsanlagen. Bei jeder Investitionsentscheidung achten wir darauf, dass die neue Lösung einen Automatisierungsvorteil gegenüber dem Status quo mit sich bringt.“ So könnten monotone und repetitive Tätigkeiten reduziert werden. „Und wir können die Qualitätssicherung unserer Produkte verbessern”, sagt Andersen.
Henrik Vesterlund Sørensen Mobile Industrial Robots, Odense/Dänemark
„Wir haben uns anfangs gefragt, was genau der Roboter tut und wie er es tut“

Über den Hersteller
Das dänische Unternehmen Mobile Industrial Robots ApS (MIR) mit Sitz in Odense hat Niels Jul Jacobsen gegründet. Den mobilen autonomen Roboter MIR100 haben die Entwickler darauf ausgerichtet, dass er flexibel und benutzerfreundlich eingesetzt werden kann und die Investitionskosten niedrig bleiben. Das multifunktionsfähige Transport- und Ziehsystem wurde in erster Linie für die Automation innerhalb der Logistikbranche, der Industrie und des Gesundheitswesens entwickelt. Die ersten Roboter sind bereits erfolgreich im Einsatz. Das junge Unternehmen erwartet bis Ende 2016 den kompletten Ausbau des Vertriebsnetzes innerhalb Europas und Nordamerikas.

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