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Reden in 3D

Komplexe Konstruktionsmodelle: Per Webbrowser besprechen und verwalten
Reden in 3D

Saarbrücker Informatiker haben ein neues Verfahren entwickelt, das Änderungen an 3D-Modellen dokumentiert und diese gleichzeitig im Webbrowser auf jedem Gerät darstellen kann.

Ob Jumbojet, Bahnhof oder Computerspiel – eine Vielzahl unterschiedlicher Spezialisten plant, entwickelt und baut sie mit Hilfe dreidimensionaler Modelle. Dies geschieht mit Spezialsoftware, die nicht jeder hat. Dadurch wird es oft sehr schwierig, gemeinsam Projekte zu bearbeiten.

So zum Beispiel bei der Renovierung des Bahnhofs King’s Cross und des benachbarten Stadtquartiers in London, die 2012 abgeschlossen wurde. Das international renommierte Ingenieurbüro Arup, unter anderem bekannt durch den Bau der Alianz-Arena in München, übernahm die Leitung des 400 Millionen Pfund schweren Bauprojektes. Dabei war Arup unter anderem für 50 neue Gebäude, 2000 neue Wohnungen, 20 neue Straßen und zehn neue öffentliche Plätze zuständig. Es war eine große Herausforderung, dafür zu sorgen, dass alle Projektpartner die gleichen und aktuellsten Daten besitzen und visualisieren können.
„Was bei Produktdaten bereits standardisiert wurde, ist noch nicht bei allen 3D-Daten üblich und damit sehr aufwendig“, erklärt Kristian Sons, der am Lehrstuhl für Computergrafik an der Saar-Uni promoviert und auch am nur wenige Schritte entfernten Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) forscht. Beim Ingenieurbüro Arup bestand eine weitere Herausforderung darin, das Vorhaben und dessen Fortschritte leichtverständlich für Geldgeber und Öffentlichkeit darzustellen. Die Zeichnungen ihrer Ingenieure verstanden nur Experten, die Bilder von Künstlern entfernten sich zu sehr von den technischen Vorgaben und öffentliche Ausstellungen waren aufwendig und teuer.
Die Saarbrücker Informatiker schufen daher zusammen mit Kollegen vom University College London „XML3DRepo“. Es kombiniert zwei Forschungsprojekte: die Beschreibungssprache XML3D und 3DRepo, eine Datenbank für 3D-Modelle. Diese ermöglicht es, 3D-Objekte zu speichern, zu verändern und diese Änderungen automatisch zu verwalten.
Die von Sons entwickelte Szenenbeschreibungssprache XML3D sorgt für die Darstellung im Browser, indem es dem aktuellen Web-Standard HTML5 die nötigen Elemente hinzufügt, um in der Webseite neben Tex ten, Bildern und Videos auch animierte und interaktive 3D-Objekte beschreiben zu können. Gesponsert wird das Projekt unter anderem von Arup.
Die Ingenieure der Firma Arup überzeugt der Ansatz von „XML3DRepo“. Mit dessen Hilfe können sie nicht nur ohne großen Aufwand den Passagierfluss simulieren und das Aufhängen der Videokameras planen, sondern auch um die Gunst der Öffentlichkeit werben. Auch Kristian Sons glaubt an das Potenzial von XML3DRepo. Mit seinem Forscher-Kollegen Jozef Dobos vom University College in London plant er, die Software durch eine Ausgründung zu kommerzialisieren.
Die Forscher werden XML3DRepo erstmals auf der Computermesse Cebit vom 10. bis 14. März 2014 in Hannover, am Stand der Saar-Uni in Halle 9, E13 zeigen.
Weitere Informationen: Website zu 3DRepo
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