Startseite » Allgemein »

OP ohne Keime und Kabelsalat

Trägersysteme: Was moderne Medizintechnik-Halterungen leisten können
OP ohne Keime und Kabelsalat

Halterungen und Tragarme für Monitore und medizintechnische Geräte gehören zum Klinikalltag. Oft finden sie nur Beachtung, wenn sie im Weg sind. Dabei sind sie weit mehr als nur Befestigungen für die Technik.

OP-Säle und Intensivstationen gehören heute zu den am meisten technisierten Bereichen in Krankenhäusern. Zahlreiche medizinische Geräte kommen dort zum Einsatz, um Patienten zu versorgen und das Klinikpersonal bei seiner Arbeit zu unterstützen. Ergänzt werden sie durch eine Reihe von Datenmanagementsystemen, die beispielsweise den Verlauf von Eingriffen und Vitalwerte sichtbar machen und dokumentieren. Für die Befestigung der Systeme sowie der dazugehörigen Monitore und Tastaturen sind entsprechende Halterungen notwendig.

Spezialisierte Hersteller bieten eine Vielzahl unterschiedlicher Halterungen für OP- und Intensivbereiche an. Einer von ihnen ist die 2007 gegründete Münchner CIM Med GmbH. Das Unternehmen stellt eine Reihe von Trägersystemen für Medizintechnik bereit, die durch eine integrierte Kabelführung für Datenübertragung und Stromversorgung auf die Anforderungen des modernen Klinikbetriebs eingehen. Ausgangspunkt für die Idee der Münchner, EDV- und Stromleitungen beispielsweise für Monitore im Inneren der Halterungen zu verlegen, war der Blick auf die Abläufe und Aufgaben in heutigen OP-Sälen und Intensivstationen.
Für den erfolgreichen Verlauf von invasiven Eingriffen ist beispielsweise die Vermeidung von Infektionen zwingend erforderlich. Das OP-Personal muss zudem die Möglichkeiten haben, umgehend auf neue Situationen und Zustandsveränderungen der Patienten antworten zu können. Zeitnahe Reaktionen von Ärzten und Pflegern sind ebenso erforderlich. Erschwert wird die Erfüllung dieser Vorgaben durch die oft unzähligen benötigten medizinischen Hilfsmittel und Apparate mit ihren Bildschirmen und Eingabemöglichkeiten. Sie stellen aus hygienischer Sicht mit ihrer Verkabelung zunächst einmal zusätzliche Keimherde dar, die das Wohl der Patienten gefährden können. Zudem nehmen sie Platz in Anspruch und können Reaktionen auf Notfälle beeinträchtigen. Bei der Entwicklung ihrer Halterungen zielten die CIM-Med-Ingenieure deshalb auf Systeme ab, die ein Höchstmaß an Hygiene, Arbeitssicherheit und Flexibilität ermöglichen. Sie fanden die Lösung in dem Ansatz, auch für Hilfsmittel wie Monitore und Tastaturen die Leitungen nicht außen, sondern innen zu führen. Dadurch lassen sich schwer zu säubernde Bereiche durch lose Verbindungen und Kabelsalat vermeiden. Das reduziert die Infektionsgefahr und verringert den Aufwand für die Reinigung.
Dazu trägt auch das verwendete Material bei. Es handelt sich hier um eloxiertes und pulverbeschichtetes Aluminium, das eine hohe Beständigkeit gegenüber klinischen Desinfektionsmitteln aufweist. Durch das Konzept erhöht sich zudem die Arbeitssicherheit und Flexibilität, da beispielsweise Bildschirme schnell und einfach in die gewünschte Position bewegt werden können.
Konkret zeigen sich die Vorteile dieses Ansatzes bei Tragarmen für die direkte Anbindung an Anästhesie-Systeme: Narkosegeräte kommen in unterschiedlichen Formen und Funktionen sowohl in Intensiv- als auch OP-Bereichen zum Einsatz. Für die Versorgung mit Sauerstoff und Betäubungsgasen ist das Gerät an zahlreiche Medienleitungen angeschlossen. Zusätzlich gibt es eine weitere Verkabelung für Dosiersysteme und das hämodynamische Monitoring zur Überwachung beispielsweise von Herzfrequenz, Blutdruck und Sauerstoffsättigung. Entscheidend ist es deshalb, Leitungen, die nicht offen liegen müssen, möglichst zu verstecken.
Zwar verfügen Narkosegeräte in der Regel über integrierte Monitore zur Darstellung beispielsweise von Vitalwerten und Narkoselevel. Oft sind aber zusätzliche Informationen nötig, die über einen zweiten, meist größeren Bildschirm sowie ein Patientendatenmanagementsystem (PDMS) angezeigt werden. Für die Anbindung der Technik direkt an das Narkosegerät stellt CIM Med beispielsweise höhenverstellbare und seitlich bewegliche Tragarme bereit. Dafür müssen die Halterungen einige Voraussetzungen erfüllen: Sie benötigen eine Komponentenerdung, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten. Zudem müssen sie einen Kipptest überstehen und das Narkosegerät bei einer Neigung von 10 Grad nicht zum Umfallen bringen. Auch ist eine hohe Traglast notwendig, da immer häufiger Computersysteme in die Monitore integriert werden. Die Flexibilität durch verstellbare Halterungen für Monitor und PDMS zeigt besonders Vorteile, wenn eine Operation mehr Zeit in Anspruch nimmt und mehrere Stunden dauert. Egal ob sitzend oder stehend, der Narkosearzt kann den Bildschirm stets in eine ergonomisch sinnvolle Position bewegen. Neben Überwachungssystemen benötigen moderne Anästhesie-Arbeitsplätze heute auch eine Anbindung an PDM-Systeme. Sie ermöglichen im OP beispielsweise einen umfassenden Zugriff auf Informationen der Pharmakokinetik und zu Wechselwirkungen. Sie arbeiten häufig digital und benötigen daher 24-polige DVI-Stecker für die Bildgebung. Durch eine Vergrößerung des Durchschnitts lassen sich Kabel mit solchen Steckern in den Halterungen innenliegend führen. Über die Trägersysteme lassen sich auch PDMS ergonomisch und hygienisch an Narkosegeräte anbinden. Sie leisten damit einen kleinen Beitrag dazu, den Klinikalltag etwas effizienter, sicherer und hygienischer zu machen.
Helmut Oschwald CIM Med, München

Ihr Stichwort
Aktuelle Ausgabe
Titelbild medizin technik 2
Ausgabe
2.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Titelthema: PFAS

Medizintechnik ohne PFAS: Suche nach sinnvollem Ersatz

Alle Webinare & Webcasts

Webinare aller unserer Industrieseiten

Aktuelles Webinar

Multiphysik-Simulation

Medizintechnik: Multiphysik-Simulation

Whitepaper

Whitepaper aller unserer Industrieseiten


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de