Startseite » Allgemein »

Noch fertigen Zulieferer die CFK-Komponenten

Flexible Werkzeugmaschine erleichtert Fertigen von Chirurgieinstrumenten
Noch fertigen Zulieferer die CFK-Komponenten

Wo und warum Trumpf Medizin Systeme CFK-Komponenten einsetzt und wo diese bearbeitet werden, darüber geben Geschäftsführer Dr. Klaus Frank und Sandro List, Produktionsleiter bei Trumpf Medizin Systeme, Auskunft.

Warum und wo setzen Sie CFK-Bauteile in Ihren Produkten ein?

Dr. Frank: Das sind zum einen funktionelle Anforderungen. Für die Produktlinien der OP-Tische, die für den Einsatz mit Computertomographen oder auch mit C-Bögen bereit sein sollen, müssen wir röntgentransparente Teile haben. CFK ist röntgentransparent. Daher ist der gesamte Liegenkörper der Tische aus CFK gefertigt.
Welche weiteren Eigenschaften spielen für den Einsatz eine besondere Rolle?
List: Neben der Röntgentransparenz ist natürlich das Gewicht des Bauteils von Bedeutung. Da es neben der Tischplatte auch Zubehör oder Komponenten gibt, die an die Hauptkomponenten unserer Tischsysteme angedockt werden, ist es hilfreich, wenn diese leicht sind. Die Patientengewichte steigen zunehmend, mit CFK können wir eine gute Stabilität und Festigkeit gewährleisten. Dieser Mix aus geringem Gewicht und hoher Stabilität ist für uns entscheidend.
Wie groß ist der prozentuale Anteil des CFK an den Werkstoffen, die Sie einsetzen?
List: Wenn man die Gesamtheit der Teile und Materialien anschaut, die wir verwenden, dann liegt der Anteil des CFK zurzeit noch im einstelligen Prozentbereich. Aber es ist ein Trend festzustellen. So fragen zum einen Kunden häufiger diese Komponenten nach und zum anderen wird der Beschaffungsmarkt flexibler. Dort werden inzwischen Standardprofile angeboten, wodurch die Einsatzmöglichkeiten in einem besseren Preis-/Leistungsverhältnis stehen.
Erwarten Sie künftig eine Steigerung des CFK-Einsatzes in Ihren Produkten?
Dr. Frank: Der Einsatz wird dann zunehmen, wenn dieses Material noch in anderen Formen angeboten und noch leichter aufgebaut werden kann. Wenn man mit CFK Materialien zusammenstellen kann, die noch wesentlich mehr in Zug-/Druckrichtung ausgelegt sind, so dass man viel Material weglassen kann. Ich denke da immer an die tetraedische Grundform, also ein bisschen an die bionische Seite. Die tetraedische Grundform ist ja eine der stabilsten Grundformen, die von der Natur verwendet wird. Vielleicht gelingt es einmal, aus solchen Kleinstrukturen eine CFK-Platte herzustellen, mit hoher Stabilität, noch geringerem Gewicht und natürlich auch noch größerer Transparenz. Aber das ist noch Zukunftsmusik.
Be- und verarbeiten Sie CFK-Komponenten im eigenen Hause oder arbeiten Sie mit Zulieferern zusammen?
List: Wir arbeiten ausschließlich mit Zulieferern zusammen. Wir bekommen die CFK-Bauteile fertig angeliefert und montieren andere Bauteile an.
Und warum machen Sie das noch nicht selbst? Ist beim jetzigen prozentualen Anteil von CFK die Auslastung noch nicht ausreichend für eine eigene Fertigung?
List: Im Augenblick liegt unser Schwerpunkt auf der Bearbeitung von Edelstahl und der Herstellung von Blechbaugruppen. Dabei setzen wir unterschiedlichste Fertigungsverfahren ein wie Laserschneiden, Abkanten, Schweißen, Fügen und die spanende Bearbeitung. Für die Verarbeitung von CFK sind andere Prozesse notwendig und auch andere Maschinen. Aus wirtschaftlicher Sicht macht es für uns momentan noch keinen Sinn, uns in der Fertigung in diese Richtung zu bewegen. Aber diesem Thema müssen wir zunehmend Aufmerksamkeit schenken. Wir sehen den Trend, dass die Nachfrage anzieht und auch die Entwicklung fortschreitet. Wir müssen beobachten, wann die kritische Masse überschritten wird und wir uns auch aufgrund von kurzen Reaktionszeiten selbst mit diesen Dingen beschäftigen müssen.
Herr List, Sie haben Einblick in die Produktion Ihrer Zulieferer. Können Sie sagen, welche Verfahren bei der Bearbeitung von CFK dort zum Einsatz kommen?
List: Soweit ich das beurteilen kann, ist das im Augenblick vor allem die spanende Bearbeitung, in Ausnahmen auch die Wasserstrahlbearbeitung.
Dr. Frank: Es gibt mittlerweile Standardprofile aus Carbonfasern. Vierkantrohre, Rechteckrohre oder Rundrohre. Die müssen wir im Prinzip nur ablängen und dann in unsere Metallbauteile einkleben. Dabei ist die Bearbeitung natürlich etwas einfacher.
Stellen Sie sehr hohe Anforderungen an die Genauigkeit Ihrer Bauteile oder kommt es darauf bei Ihren Einsatzfeldern nicht so sehr an?
List: Für mich liegen die Toleranzen nach Standard im Zehntelbereich. Wir achten aber ganz besonders auf die Oberflächenqualität des Carbon. Dabei legen wir zum einen Wert auf diesen Carbonlook, da dieser auch ein gewisses Image ausstrahlt. Vor allem muss die Oberfläche glatt und sauber sein. Aus hygienischen Gründen dürfen keine Riefen oder Kratzer im Material sein.
  • Dr. Rolf Langbein Fachjournalist in Rottenburg
  • Weitere Informationen: www.de.trumpf.com/produkte/medizintechnik.html
  • Unsere Whitepaper-Empfehlung
Aktuelle Ausgabe
Titelbild medizin technik 2
Ausgabe
2.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Titelthema: PFAS

Medizintechnik ohne PFAS: Suche nach sinnvollem Ersatz

Alle Webinare & Webcasts

Webinare aller unserer Industrieseiten

Aktuelles Webinar

Multiphysik-Simulation

Medizintechnik: Multiphysik-Simulation

Whitepaper

Whitepaper aller unserer Industrieseiten


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de