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Nicht nur sauber, sondern steril

Aufbereitung: Chirurgische Instrumente wirtschaftlich reinigen, desinfizieren und sterilisieren
Nicht nur sauber, sondern steril

Die chirurgischen Instrumente des Roboter-assistierten OP-System daVinci X müssen nach jedem Einsatz sicher und wirtschaftlich aufbereitet werden. Robotvario-Systeme übernehmen im St. Antonius Hospital in Gronau das Reinigen, Desinfizieren oder Sterilisieren der Medizinprodukte.

Als erste Klinik in Deutschland setzt das St. Antonius-Hospital im westfälischen Gronau seit Herbst 2014 das neue Roboter-assistierte Operationssystem daVinci X ein. Die Robotik-Instrumente wurden von Anfang an maschinell aufbereitet. Im Sommer wurde das Aufbereitungssystem Robotvario X-tra von Miele Professional zum ersten Mal in Deutschland validiert.

Mit insgesamt vier daVinci-OP-Robotersystemen ist die Klinik international führend in dieser innovativen Operationstechnik, die in Gronau seit 2006 eingesetzt wird. Das Verfahren reduziert durch ein Höchstmaß an Präzision die Risiken für Patienten deutlich – im St. Antonius-Hospital bislang in etwa 7500 Operationen. Europaweit nach eigenen Angaben einzigartig ist das „Center for Robotik Medicine“ (CRM), unter dessen Dach in der Urologie, Gynäkologie und der Allgemeinchirurgie roboter-assistiert operiert wird. Entsprechend hoch ist der Bedarf an unterschiedlichsten chirurgischen Werkzeugen. Mit seinen zehn Kliniken versorgt das St. Antonius-Hospital insgesamt rund 14 000 stationäre und 40 000 ambulante Patienten pro Jahr.
„Die hochsensible Aufbereitung von Medizinprodukten ist ohne einen großen Anteil an maschinellen Aufbereitungsprozessen nicht mehr denkbar“, sagt Mechthild Schulze-Buschhoff. Sie leitet die neue Zentrale Sterilgut-Versorgungsabteilung (ZSVA), die im März eröffnet wurde. Hier findet nun auf 270 m² die notwendige Technik Platz – in unmittelbarer Nähe zur zentralen Operationsabteilung. Zur Ausstattung gehören vier Miele-Großraumdesinfektoren mit der Produktbezeichnung PG 8528.
In zwei der vier Großgeräte werden insbesondere daVinci-Instrumente gereinigt und desinfiziert: Dabei kommen sowohl Beladungsträger für Instrumente der bestehenden Roboter-Generation (daVinci Si) als auch neue, modulare Beladungswagen speziell für die neuen Xi-Instrumente zum Einsatz. Auf allen Wagen stellen je zwei Anschlüsse für insgesamt acht Instrumente sicher, dass die Innenbereiche von Schaft und Steuerungsgehäuse getrennt voneinander durchspült werden. Dieser Teil der Aufbereitung dauert etwa 45 Minuten und schließt sich an eine manuelle Vorreinigungsphase an. Um zu verhindern, dass Rückstände aus der Spülflotte in das Innere der Instrumente gelangen, wurde bei dem Beladungswagen vor den Anschlüssen für die Schaftinstrumente ein Mikrofilter in die Versorgungsleitung eingesetzt, der wiederverwendbar und für die Reinigung besonders leicht zu entnehmen ist.
Erfolgreich validiert wurde nun das Programm Robotvario X-tra in den Großraumdesinfektoren. Damit fand nach dem letzten Schritt der Aufbereitung gleichzeitig eine umfassende Qualitätskontrolle statt.
Sind die Reinigungsprozesse abgeschlossen, werden alle Instrumente erst überprüft und auf ihre Funktionalität getestet. Abschließend werden sie wieder in OP-Container oder spezielle Trays umverpackt und zur abschließenden Sterilisation freigegeben. Der Großteil der daVinci-Instrumente wird in den neuen Autoklaven sterilisiert. Die thermolabilen daVinci-Optiken müssen hingegen im Plasmasterilisator aufbereitet werden, der in besonders kurzer Zeit für Keimfreiheit sorgt. Begleitet wird die gesamte Aufbereitung von einem elektronischen Dokumentationssystem für alle Chargen.
Die neue ZSVA in Gronau ist derzeit für 33 000 Sterilgut-Einheiten pro Jahr ausgelegt, aber Platz für weitere Maschinentechnik wurde beim Neubau bereits eingeplant. „Wir können auf weitere Anforderungen zeitnah und ohne aufwendige bauliche Veränderungen flexibel reagieren“, erklärt Geschäftsführer Ludger Vormann. Denn für die Sicherheit der Patienten sei – neben der Qualifikation des medizinischen und pflegerischen Personals – vor allem die Hygiene entscheidend.
Neben seinen Produkten bietet Miele auch ein umfangreiches Dienstleistungsprogramm, denn die Einrichtung oder Modernisierung einer ZSVA beginnt mit der Beratung. Moderne Softwaresysteme helfen, schon in der Planungsphase die Instrumentenmenge zu bestimmen, die während eines Arbeitstages im Krankenhaus anfällt. Gefällt dem Kunden die Planung, wird sie in die Praxis umgesetzt.
Anke Schläger Miele, Gütersloh

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