Patienten mit der seltenen Augenerkrankung Choroideremie werden voraussichtlich noch in diesem Jahr an der Augenklinik der Universität Tübingen eine Gentherapie erhalten. Dabei wird eine gesunde Version des defekten Gens in die Zellen der Netzhaut eingeschleust, mit einem Virus als Träger. „Die sogenannten adenoassoziierten Viren verursachen keine Krankheit, können sich nicht selbst vermehren und gelten deshalb als sicher“, erklärt Dr. med. Karl Ulrich Bartz-Schmidt, Ärztlicher Direktor der Universitäts-Augenklinik. In Deutschland betrifft die Choroideremie etwa 1000 Menschen. Die Gentherapie wurde an der Universität Oxford entwickelt. Bei zwei von sechs Patienten verbesserte sich die Sehstärke, bei den übrigen konnte die Sehschärfe von 0,63 oder besser erhalten werden. Erste Ergebnisse der Gentherapie bei seltenen Augenleiden werden auf dem Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) diskutiert, der vom 1. bis 4. Oktober in Berlin stattfindet.
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