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Mit allen Wassern gewaschen

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Mit allen Wassern gewaschen

Haben Sie manchmal das Gefühl, Ihr Smartphone macht Sie krank? Vielleicht sind Sie – ganz intuitiv – auf der richtigen Fährte! Dabei reden wir mal nicht von Elektrosmog, irgendwelchen dubiosen Strahlen oder gar der psychischen Abhängigkeit, sondern von quasi handfesten Beweisen: Erheblich schmutziger als die Klosettbrille einer öffentlichen Bedürfnisanstalt sollen die kleinen Touchscreens sein. Und sowas legt man auf den Tisch, zieht es beim Essen aus der Tasche und fasst es sogar an?

Nee, so was machen wir hier in … (Deutschland, Europa oder wo immer Sie gerade sind) nie! Das wäre ja ein Zeichen von schlechten Manieren. Okay, wenn es uns also nicht direkt betrifft, führen wir den Gedankengang einfach theoretisch fort. Stellen wir uns Amerika vor, da scheint solches Verhalten üblich zu sein. Das ließ ein paar Leute eine klaffende Marktlücke erkennen – sie erfanden ein echtes Muss für das Smartphone, das sonst schon alles an Zubehör hat. Wem Ladegerät, Kopfhörer, die unter keine Mütze mehr passen, und das maßgeschneiderte Täschchen mit aufgesticktem Edelweiß (passend zu Dirndl und Gamsbart-Hut) nicht mehr genügen, der spendiert seinem treuen Begleiter bald noch eine eigene Einheit zur „Körperpflege“: die Phonesoap.
Nein, die wollen das bakterienverseuchte Teil nicht einfach in die Waschmaschine stecken (aber, und das traue ich mich jetzt wegen des Klischees nur in Klammern zu setzen, sie haben es laut Produktvideo mit der Mikrowelle versucht!). Weil man aber der Elektronik Chemikalien und Hitze nicht zumuten kann, sind die Herren Erfinder letztlich auf die Idee verfallen, es mit dem – im klinischen Umfeld bewährten – Mittel der UV-Strahlung zu versuchen.
Immerhin, man muss dem Smartphone das Vor-jedem-Essen-bitte-Händewaschen nicht beibringen. Der Ansatz für das Produkt ist sogar äußerst geschickt gewählt: Weil am Ende alle zu faul oder vergesslich wären, sich jeden Tag auch noch um die Hygiene ihres Smartphones zu kümmern, wird die Reinigung mit einer überlebenswichtigen Handlung gekoppelt – dem Laden. Im kleinen Phonesoap-Metallgehäuse werden gleichzeitig die Energievorräte aufgefüllt und die Last an schädlicher Biologie abgeworfen. Die Dauer der Bestrahlung ist, ebenfalls automatisch, auf ein paar Minuten begrenzt – Sonnenbrand ausgeschlossen.
Und weil die Entwickler mehr Vertrauen in ihre Idee als Geld für die Umsetzung hatten, haben sie Unterstützer und damit Kapital über Crowd-Funding bei Kickstarter gesammelt. Ein paar Tausend Begeisterte fanden sich schnell – und nun kann’s losgehen.
Eins allerdings ahne ich: Wenn diese „Seife“ auf den Markt kommt, werden die gepflegten Smartphones häufiger zu Hause bleiben. Flugreisen? Ha! Wenn schon so etwas Alltägliches wie meine metallene Trinkflasche (sie stammte von einem neutralen Schweizer Hersteller, war ein Geburtstagsgeschenk und überdies zum fraglichen Zeitpunkt leer!) gnadenlos in der Mülltonne landet, wie, bitte schön, soll man dann eine nicht durchstrahlbare, wahnsinnig verdächtig aussehende Handy-“Wasch“anlage durch eine Flughafenkontrolle bekommen? Ich hoffe, die Entwickler machen sich darüber beizeiten Gedanken. Ein Tipp für den Aufdruck: „Dieses Gerät verhindert die Einfuhr gesundheitsgefährdender Keime.“ Am besten, wir halten die Finger gleich mit hinein.
Weitere Informationen:
Video über das Vollwaschprogramm fürs Smartphone
Und wer das noch nicht hat oder es nicht glauben wollte: Maßgeschneiderte Taschen fürs Smartphone, von Edelweiß über rosa Plüsch bis Birne/Neopren, gibt es wirklich
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