Startseite » Allgemein »

Mikrotechnik-Branche leidet unter Verwaltungsaufwand der EU-MDR

Medizinprodukteverordnung
Mikrotechnik-Branche leidet unter hohem Verwaltungsaufwand

Mikrotechnik-Branche leidet unter hohem Verwaltungsaufwand
Die Richtlinien und Verordnungen der EU machen den Unternehmen der Mikrotechnikindustrie das Leben schwer Bild: Grecaud Paul/Fotolia
Medizinprodukteverordnung | Nach einer aktuellen Umfrage des IVAM-Fachverband behindern EU-Regularien die Geschäftsabläufe in der Mikrotechnik-Branche. Vor allem kleine Unternehmen sind mit dem Verwaltungsaufwand überlastet.

Richtlinien und Verordnungen der Europäischen Union sollen den freien Verkehr von Waren und Dienstleistungen im europäischen Binnenmarkt erleichtern. In der Wahrnehmung der europäischen Mikrotechnik-Organisationen erschweren EU-Regularien die Geschäftsabläufe aber viel stärker als sie sie erleichtern. Im Rahmen seiner jährlichen Wirtschaftsdatenerhebung im Februar 2018 hat der Ivam Fachverband für Mikrotechnik, Dortmund, Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Mikrotechnikbranche in Europa nach ihren Erfahrungen mit EU-Regularien und den Möglichkeiten, Einfluss auf Entscheidungsprozesse zu nehmen, befragt.

Knapp 60 % der befragten Organisationen geben an, dass sich die Verordnungen erschwerend auf ihre Geschäftsabläufe auswirken. Die Verpflichtung zu umfangreicher Dokumentation und Berichterstattung verursacht aus Sicht der Branchenvertreter eine wesentliche Belastung. Mehr als die Hälfte der Unternehmen und Institute fühlt sich davon in den Geschäftsabläufen behindert. Fast drei Viertel der Branchenvertreter wünschen sich deshalb vereinfachte Regelungen für kleine und mittlere Unternehmen.

Die europäische Mikrotechnikindustrie ist von einer Vielzahl von EU-Verordnungen und -Richtlinien wie RoHS (Restriction of Hazardous Substances), Reach (Registration Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) oder der Maschinenrichtlinie betroffen. In jüngster Zeit sind Regelungen, die für Gerätehersteller gelten, auch für die Zulieferindustrie relevant geworden. So hat die neue Medizinprodukteverordnung, die im Mai 2017 in Kraft getreten ist, die Anforderungen an die Zertifizierung und Dokumentation für Zulieferer der Medizinprodukteindustrie deutlich erhöht.

Neue MDR belastet die Komponentenhersteller

„Die neue Medizinprodukteverordnung stellt für unsere Branche ein großes Problem dar“, erklärt Thomas Dietrich, Geschäftsführer des Ivam Fachverbands für Mikrotechnik. „Sie belastet die Komponentenhersteller für Medizinprodukte in erheblichem Maße, so dass einige bereits angekündigt haben, aus diesem Geschäft auszusteigen.“

Laut Befragung ist jeder zehnte Vertreter der Mikrotechnikindustrie an Entscheidungsprozessen auf EU-Ebene beteiligt – mit gemischtem Erfolg. Entscheidungsprozesse werden als komplex und wenig transparent beschrieben, persönliches Engagement auch von Industrievertretern mit langjähriger Erfahrung in Brüssel als nicht effizient empfunden. Spürbare Ergebnisse, so die beteiligten Branchenvertreter, können fast nur durch Verbände oder nationale Repräsentanten erzielt werden.

„Ivam wird deshalb versuchen, in Zukunft die Interessen von Hightech-Unternehmen bereits im Vorfeld in die Diskussion von EU-Regularien einzubringen“, so Dietrich. „Außerdem werden wir für eine KMU-freundliche Implementierung der Medizinprodukteverordnung in Deutschland eintreten.“

www.ivam.de

Unsere Whitepaper-Empfehlung
Aktuelle Ausgabe
Titelbild medizin technik 5
Ausgabe
5.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Titelthema: 6G in der Medizin

6G in der Medizin: Vitalparameter in Echtzeit überwachen

Alle Webinare & Webcasts

Webinare aller unserer Industrieseiten

Aktuelles Webinar

Multiphysik-Simulation

Medizintechnik: Multiphysik-Simulation

Whitepaper

Whitepaper aller unserer Industrieseiten


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de