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Licht macht Tumorzellen sichtbar

OP-Beleuchtung: Schwenkarm-Mikroskop mit Xenon-Lichtquelle
Licht macht Tumorzellen sichtbar

Die beiden österreichischen Unternehmen Photonic und Wild haben eine maßgeschneiderte Beleuchtungslösung für Schwenkarm-Mikroskope entwickelt. Die Xenon-Lichtquelle erlaubt gleichzeitig mehrere Anwendungen während der Operation.

Operationsmikroskope sind in der heutigen Medizin zwar Standard, dennoch werden in diesen Geräten auf kleinem Raum hohe Anforderungen und vor allem hohe Präzision umgesetzt. Die Photonic GmbH & Co. KG, ein Unternehmen der österreichischen Wild-Gruppe, hat für einen europäischen Hersteller für OP-Mikroskope eine neue Lichtquelle entwickelt, die zukunftsweisend sein könnte: Eine 300-Watt-Xenon-Lichtquelle führt mittels Glas-Lichtleiter das Licht zu einem Schwenkarm-Mikroskop. Die Lichtquelle steht dabei auf einem Tableau, das auf der Stativsäule montiert ist. „Die zahlreichen technischen Neuerungen dieser – nach Kundenanforderungen konzipierten – Lichtquelle erhöhen sowohl den Wirkungsgrad als auch den Bedienungskomfort für den Anwender maßgeblich“, erklärt Thomas Jost, Geschäftsführer der Wild GmbH mit Sitz in Völkermarkt.

Die Xenon-Lichtquelle hat eine motorisch angetriebene Blende für die Helligkeitsregelung sowie ein motorisch angetriebenes Filterrad für folgende Effekte: Bei der so genannten ALA-Anwendung wird dem Patienten Aminolävulinsäure verabreicht, durch die bestimmte Gehirntumore während einer Operation sichtbar gemacht werden. Die Aminolävulinsäure erzeugt in den Tumorzellen einen Farbstoff, der bei Beleuchtung mit blauem Licht durch einen speziellen Filter rot fluoresziert und damit die Tumorgrenzen erkennen lässt.
Bei einer weiteren Anwendung wird der bioverträgliche Farbstoff Indocyanin-Grün (ICG) während einer Operation intravenös injiziert. Unter Beleuchtung mit einem bestimmten Filter fluoresziert der Farbstoff im infraroten Spektralbereich. Durch diese Fluoreszenz kann bei einer Angiographie der Blutfluss in den Gefäßen beobachtet werden. „Das Besondere daran ist, dass wir erstmals sowohl die beiden beschriebenen Anwendungen als auch Weißlicht in nur einer Lichtquelle realisieren konnten“, erklärt Photonic-Entwicklungsleiter Christoph Csekö.
Mehr Komfort für den Anwender soll auch die spezielle Lüftstromführung bringen, die mit sehr geringem Betriebsgeräusch arbeitet. Die großen Lüfter sorgen für ein optimiertes Lüftungsmanagement und damit für mehr Komfort für Patient und Bedienpersonal, denn sie werden nicht mehr wie bisher von der warmen Abluft angeströmt. Komfortabel ist auch der Lampenwechsel, der durch das einfache Öffnen einer Klappe – ganz ohne Werkzeug – erfolgt. Einige Funktionen, beispielsweise das Ein- und Ausschalten, die Helligkeitsregelung und das Ein- und Ausschwenken des Farbfilters sind vom OP-Mikroskop aus über eine serielle Schnittstelle fernbedienbar. Zudem wurde ein Betriebsstundenzähler entwickelt, der den Wert direkt im Lampenmodul speichert. Auf diese Weise lässt sich die Betriebsdauer exakt dem jeweiligen Lampenmodul zuordnen. Entwicklungsleiter Csekö: „Durch den Betriebsstundenzähler wollen wir Anwendermanipulationen am teuren Leuchtmittel verhindern und die Kosten aus Gewährleistungsansprüchen verringern.“ su

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