Moulagen sind Wachsnachbildungen von Krankheitserscheinungen auf dem Körper. Seit dem 19. Jahrhundert wurden sie insbesondere in der Dermatologie und Venerologie als Lehrmittel genutzt. Anders als verallgemeinernde Modelle bilden Moulagen individuelle Krankheitsbilder ab. Sie beruhen auf Gipsabdrücken von Patientinnen und Patienten. Die so gewonnenen Negativformen wurden mit einer speziellen Wachsmischung ausgegossen und in Anwesenheit der Patienten koloriert. Nach dem Zweiten Weltkrieg verloren die Moulagen in der Lehre gegenüber der Farbfotografie jedoch an Bedeutung. Angefertigt wurden die Wachsbilder in der Frühzeit häufig von interessierten Medizinern, ab 1900 dann meist von ausgebildeten Künstlern.
Mit 600 Moulagen gehört die Sammlung im Medizinhistorischen Museum Hamburg am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zu den umfangreichsten noch erhaltenen Sammlungen im deutschsprachigen Raum.