Selbst die mit der Sterilisation verbundenen Temperaturwechsel halten moderne Klebeverbindungen aus. Das haben Wissenschaftler des Bremer Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung (IFAM) am Beispiel eines zylindrischen Endoskop-Objektivs gezeigt. Die optischen Komponenten werden mit Übermaß eingeklebt und später auf einen einheitlichen Durchmesser abgeschliffen – eine Prozedur, die die Klebung ebenso stark belastet wie das wiederholte Sterilisieren. Weiterentwicklungen der Klebetechnik führen jedoch dazu, dass diese trotz der schwierigen Einsatzbedingungen heute verstärkt im Bereich der Medizintechnik eingesetzt wird. Als größten Vorteil nennen die Bremer, dass sich die Kräfte zwischen den Komponenten auf größere Flächen verteilen, so dass weniger hohe punktuelle Belastungen entstehen. Geklebt wird kalt oder bei moderaten Temperaturen. Daher seien thermische Spannungen oder ein Verzug von Teilen ebenso ausgeschlossen wie Schäden durch Überhitzung. Darüber hinaus machen Kleber die Verbindung leicht, ersetzen nebenbei die Dichtung und verbinden auch Materialien wie Glas und Metall, die sonst schwer zu fügen seien.
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