Der 1. Preis des Hans-Jürgen Warnecke-Innovationspreises geht an: Dr. Oliver Schwarz, Miroslav Miklosovic und Christian Schneider. Die Forscher haben elastopolymere Venenklappenprothesen mittels 3D-Tröpfchendosiertechnik entwickelt.
Schließen Herzklappen nicht richtig, werden sie ersetzt. Versagen hingegen Venenklappen, behandeln Ärzte dies bislang ausschließlich medikamentös. Künftig soll ein Implantat die Funktion des beschädigten Ventils übernehmen. Mit einem neuartigen Dosierwerkzeug lassen sich die Prothesen automatisiert fertigen. Die vom Wissenschaftlerteam um Dr. Oliver Schwarz entwickelte 3D-Tröpfchen-Dosierkinematik ermöglicht es, auf 25 µm genau, verschiedene Polymer-Shorehärten auf Freiformflächen miteinander zu kombinieren und weiche, 3D-modellierbare Übergänge der Materialeigenschaften zu bewirken.
Die Forscher des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA entwickelten in enger Zusammenarbeit mit vier Industriepartnern und dem Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik der RWTH Aachen eine Produktionsanlage, mit der sich Venenklappenprothesen aus dem Kunststoff Polycarbonaturethan (PCU) automatisiert herstellen lassen. Herzstück der Anlage ist ein 3D-Tröpfchendosierwerkzeug, mit dem die Forscher verschiedene Härtegrade eines Polymers, Shore-Härten, präzise auf Freiformflächen aufbringen und kombinieren können.
Die IPA-interne Auszeichnung wurde dieses Jahr zum 21. Mal vergeben und trägt den Namen des ehemaligen Fraunhofer-Präsidenten und langjährigen IPA-Institutsleiters Prof. Hans-Jürgen Warnecke. Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA lobt diesen Preis mit drei Preisträgern seit 1993 aus, um den Prozess von der Ideenfindung bis zur Umsetzung und Durchsetzung zu fördern und Anreize zu liefern.
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