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Ich drucke die Welt, wie sie mir gefällt!

Schönes Wochenende
Ich drucke die Welt, wie sie mir gefällt!

Ich drucke die Welt, wie sie mir gefällt!
Das Landscape House, das nach Wunsch des niederländischen Architekten Janjaap Ruijssenaars aus dem 3D-Drucker kommen soll, hat die Form eines Möbius-Bands Bild: Universe Architecture
Zahnprothesen, Nasen und Blutgefäße aus dem 3D-Drucker faszinieren ungemein. An die revolutionäre Herstellung medizinischer Ersatzteile habe ich mich als Redakteurin einer medizintechnischen Fachzeitschrift ja schon fast gewöhnt. Der „maßgesinterte“ Bikini, den die beiden Designerinnen Jenna Fizel und Mary Haung von Continuum Fashion entwickelt haben, hat mich dann doch überrascht. Aber da er vermutlich nicht unbequemer als ein Bikini aus Zuckerperlen oder Muscheln ist, geht das wohl in Ordnung. Immerhin wird einem sein persönliches Bikini-Teil aus Nylon-Plättchen und Nylon-Fäden quasi direkt auf den Körper gescannt – er sollte also für die nächste Badesaison perfekt passen. Natürlich nur, wenn man bereit ist, dafür rund 500 US-$ auszugeben.

Etwas mehr – nämlich 4 bis 5 Mio. Euro – darf es bei dem niederländischen Architekten Janjaap Ruijssenaars sein, der jetzt angekündigt hat, ein Haus mit etwa tausend Quadratmetern Grundfläche drucken zu wollen: Die sechs auf neun Meter großen Bauteile für das Haus kommen aus dem D-Shape, einem 3D-Drucker des italienischen Erfinders Enrico Dini. Das Gerät besteht aus einem Gerüst, über das ein Druckkopf mit 300 kleinen Rüsseln in alle Richtungen geführt werden kann. D-Shape macht aus Sand und einem anorganischen Bindemittel eine sandsteinähnliche Substanz, die aus mehreren erstarrten Ebenen besteht. Nach 24 Stunden soll das Material ausgehärtet sein und dabei eine ähnliche Festigkeit wie Marmor erreichen. Bislang bauen Dini und sein Team erfolgreich große Pavillons oder stellen Kopien archäologische Fundstücke her. Die Pläne des niederländischen Architekten sind auch für Enrico Dini eine Herausforderung: Das Landscape House ist wie ein Möbius-Band als Endlosschleife gestaltet, mit einer zweidimensionalen Struktur in der Topologie, die nur eine Kante und eine Fläche hat. Das Gebäude wurde von Ruijssenaars als Beitrag zum European-Architektur-Wettbewerb entworfen. 2014 soll es fertig gedruckt sein. Wir sind gespannt.
Und bis dahin ist vielleicht auch das Schnitzel aus Biotinte, das uns künftig eine US-Firma auf den Teller drucken möchte, im Restaurant erhältlich. Modern Meadow heißen die findigen Amerikaner, die wohl sämtliche Diskussionen um Pferdefleisch in Lasagnen und Gammelfleisch am Dönerspieß satt haben. Bei dem Bioprinting-Verfahren, mit dem das Start-Up aus Missouri den Fleischmarkt revolutionieren will, wird aus verschiedenen Zelltypen eine Biotinte hergestellt. Diese bekommt über den 3D-Drucker ihr schnitzel- oder bratenähnliches Erscheinungsbild. Anschließend muss der Ausdruck in einem Bioreaktor zu Kunstfleisch heranreifen. Viele Tiere, so das Anliegen des Unternehmens, könnten auf diese Weise vor dem Schlachter gerettet werden, auch die Umweltkosten für den Fleischverzehr ließen sich eindämmen. Und: das Essen käme immer druckfrisch auf den Tisch. Wann der Braten aus der Petrischale massentauglich sein soll, steht noch nicht fest. Das erste essbare Stück Schweinekotelett soll laut Modern Meadow aber schon verzehrt worden sein. Na, Mahlzeit!
Weitere Informationen: Zu Implantaten aus dem Drucker
Zum Bikini aus dem Drucker
Zum Landscape House
Zum D-Shape-Drucker
Zum Erfinder Enrico Dini und seinem Druckverfahren
Über die Idee von Modern Meadow
Über die neue Fachmesse FabCon 3.D
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