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Guter Rat muss nicht teuer sein

Videokonferenzen: Großflächiger Einsatz von softwarebasierten Lösungen
Guter Rat muss nicht teuer sein

Softwarebasierte Videokonferenzen eröffnen neue Wege. Mit ihnen lassen sich die Kapazitäten der Mitarbeiter im Medizinumfeld besser einsetzen und gleichzeitig die Patientenbetreuung verbessern. Die Investitionen bleiben dabei überschaubar.

In Deutschland befinden sich mobile Videokonferenzlösungen vielerorts noch im Pilotstadium. Das liegt unter anderem daran, dass die Konsultation via Bildschirm mit der bisher üblichen Architektur der Multipoint Control Unit (MCU) sowohl finanziell als auch technisch sehr aufwendig war: Hohe Anforderungen an die Netzwerktechnik oder sogar ein eigenes Netz für die Videokommunikation, Brüche im Arbeitsablauf und fehlende Schnittstellen zu den medizinischen Informationssystemen oder zur Patientenverwaltung verhinderten den großflächigen Einsatz.

Scalable Video Coding, H.264/SVC wie der Standard exakt heißt, ermöglicht HD-Videokonferenzen auch über WLAN- und Mobilfunk-Netze – und schafft damit die technische Grundlage für den großflächigen Einsatz. Denn bei den softwarebasierten Lösungen fallen nicht nur teure Hardware-Investitionen weg. Auch die Implementierung und Anwendung ist einfach und benutzerfreundlich. Ein Beispiel dafür liefert die Lösung für die Gesundheitsbranche von Vidyo: Ohne teure Spezial-Hardware funktioniert sie mit zahlreichen Endgeräten über Internet, lokale, 3G- oder4G-Netze, Wlan und WiMAX. Der Clou: Ein Router in der H.264/SVC-Umgebung passt die Bildwiederholrate und die Auflösung an die verfügbaren Bandbreiten an und sorgt so für eine hohe Bildqualität.
Ein weiterer Kostenvorteil: Die Lösung ist mit zahlreichen medizinischen Geräten kompatibel und lässt sich leicht in bestehende Umgebungen integrieren. Auch eine umfangreiche und flexible Plattform für die Zusammenarbeit per Video durch Integration über Programmierschnittstellen in bestehende Arbeitsprozesse und deren Softwaresysteme sind fester Bestandteil. Wie die softwarebasierte Lösung in der Medizintechnik und bei Experten zum Einsatz kommt, zeigen die nachfolgenden Praxisbeispiele.
Der Hersteller Philips beabsichtigt, die Videokonferenzplattform in Produktgruppen zu integrieren. Im ersten Schritt will der Konzern, der neben sechs anderen eine Sparte Medizinsysteme betreibt, die Vidyo-Lösung in die EiCU-Produkte einbinden. Das Programm transformiert den Arbeitsablauf auf der Intensivstation. Ziel der Integration ist, jederzeit auf räumlich entfernte Experten zugreifen zu können. Die Kollaborationsplattform für das Gesundheitswesen vereint damit Ferndiagnostik, Patienten-Monitoring, verbesserte Kommunikationsmöglichkeiten unter Ärzten sowie die Adaptive-Video-Layering-Technologie von Vidyo. Sie soll die bestehenden medizinischen Informationssysteme zur besseren Patientenbetreuung zusammenführen. Darüber hinaus kann die Plattform Leistungskennzahlen wie Patientensterblichkeit, Aufenthaltslänge, im Krankenhaus erworbene Infektionen und Wiedereinlieferungen adressieren. Telepräsenz-Technologien erhöhen die Flexibilität und Skalierbarkeit der Lösungen von Philips. „Cyberfish’s interdisciplinary, international Cybermedical Community“ ist eine Video-Plattform für den fachlichen und interdisziplinären Austausch innerhalb einer geschlossenen Community. Gründer sind die Experten von Cyberfish, einer Gruppe von audio-visuellen Experten mit Sitz in der Schweiz. Bevor sie den Service ins Leben riefen, befragten sie zahlreiche medizinische Berufsgruppen nach ihren individuellen Anforderungen. Dann war klar: Die Telemedizin-Plattform musste eine Vielzahl an technischen Voraussetzungen erfüllen, wie:
  • den Echtzeit-Zugang zu Behandlungsdaten wie Laborbefunden,
  • die Übertragung hochwertiger Bilder über Standard-Internetverbindungen,
  • das Zulassen paralleler Interaktionen mehrerer Nutzer gleichzeitig,
  • die Gewährleistung hoher Sicherheitsstandards für den Austausch medizinischer Daten,
  • eine Funktionsbereitschaft von überall und
  • eine einfache und intuitive Bedienung.
Warum man sich für Vidyo entschieden hat, erläutert Prof. Dr. Joachim Diebold, Direktor des Instituts für Pathologie amLuzerner Kantonsspital in der Schweiz und Mitglied der Cyberfish Community: „Der Hauptvorteil ist, dass wir von unseren Desktops aus an Videokonferenzen teilnehmen und gemeinsam Röntgenaufnahmen und Bilder aus der Mikroskopiebetrachten können. Wir haben innerhalb der Cybermedical Community zudem ein Netzwerk mit allen wichtigen Universitäten und Pathologie-Abteilungen des Landes gegründet, das unserem Institut Zugang zur Expertise unserer Kollegen ermöglicht.“ Auch andere Medizinexperten erkennen den Mehrwert der Plattform: Bereits 10 000 Ärzte sind der Cyberfish Community innerhalb von zwei Jahren beigetreten, 135 000 Stunden genutzte Videokonferenzen verzeichnete die Plattform im letzten Jahr.
Frank Ruge Vidyo, Bremen

Warum sich Videokonferenzen lohnen
Mit der richtigen Technik können Videokonferenzen die Zusammenarbeit mit internen und externen Partnern sinnvoll verbessern:
  • Aufgrund der Verfügbarkeit von leistungsstarken mobilen Geräten wie Tablets, Smartphones und Notebooks ist für Videokonferenzen keine teure, dedizierte Hardware mehr notwendig.
  • Die mobilen Endgeräte ermöglichen Videokonferenzen direkt am Einsatz- ort, beispielsweise am Krankenbett. Stationäre Systeme kommen nur noch für geplante Treffen zum Einsatz.
  • Die Videokonferenz lässt sich durch Programmierschnittstellen in den Arbeitsablauf mit Patientenakten, Terminplanung und Abrechnung integrieren, während bisher Stand-Alone-Systeme einen Bruch im Arbeitsablauf mit sich brachten.
  • Neue Technologien lassen sich durch Cloud-basierte Angebote schnell einführen.
  • Die Kosten neuer Software-basierter Systeme betragen nur circa ein Zehntel im Vergleich zu den klassischen Systemen.

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