Für ein Leben in Bewegung

Schädigungen des zentralen und peripheren Nervensystems ziehen oft schwere gesundheitliche Folgen nach sich. Da für einzelne Funktionen des Bewegungsapparates während der Therapie nicht sehr viel Zeit vorhanden ist, kann an dieser Stelle die computergestützte Armrehabilitation unterstützend bei der Wiederherstellung der motorischen Funktionen eingreifen.

Die in den technisch hochwertigen Geräten enthaltenen Komponenten müssen sicher und zuverlässig funktionieren. So richtet die Zeitlauf GmbH Antriebstechnik & Co. KG aus Lauf an der Pegnitz ihre Antriebe stets nach den aktuellen Qualitätsanforderungen in der Medizintechnik aus. Eine an die Anforderungen des Gerätes angepasste Systemlösung sorgt beispielsweise beim Armtrainer Bi-Manu-Track von Reha-Stim für Therapieerfolge. Der Armtrainer kommt bei der repetitiven Therapie von Schlaganfallpatienten zum Einsatz, deren motorische Hirnfunktionen wiederhergestellt werden sollen.

Das Therapiegerät soll die Arm-Hand-Funktion gezielt verbessern. Die Betroffenen können so selbst Einfluss auf die Intensität der Therapie nehmen und eine nachweisliche Spastikminderung bewirken. Für den zuverlässigen und effizienten Einsatz des Armtrainers sorgt auch das Planetengetriebe Performax 52.2 mit DC-Motor und Geber. Es vereint hohe Leistung mit Laufruhe und einer Lebensdauer von rund 5000 Stunden.

Das Planetengetriebe ist dabei auf die motorische Unterstützung des schwächeren Armes ausgelegt. Durch vereinfachte Bewegungen werden selektierte Nervenreize aktiviert, die dem Gehirn die Zuordnung zu den geläufigen Funktionen ermöglichen – sozusagen aus der Zeit vor dem Schlaganfall.

Schon in der Konzeptionsphase prüft Zeitlauf die Werkstoffe und Verfahren auf ihre Energiebilanz und Recyclingfähigkeit. Die besondere Herausforderung bei der Entwicklung der Antriebstechnik im Bi-Manu-Track bestand in den unbekannten Momenten, mit denen zu rechnen war.

In der Motion Control geht es darum, einen auf die typische Last ausgelegten Motor anzusteuern. Beim Armtrainer war zu berücksichtigen, dass die Momente einer spastischen Hand ein Vielfaches dessen betragen können, was der Motor im Normalbetrieb zu leisten hat. Diese Anforderung war nur mit dem Planetengetriebe umsetzbar.

Das zweistufige Getriebe Performax 52.2 weist eine Untersetzung von 1:21,25 und einen Wirkungsgrad von über 81 % auf. Aufgrund des hohen Wirkungsgrads wird weniger elektrische Energie aufgewendet als dies bei herkömmlichen Antrieben der Fall ist.

Zur Geräuschreduzierung sind sowohl die Planetenräder als auch das Hohlrad der ersten Stufe aus Kunststoff gefertigt und schräg verzahnt, wobei das Hohlrad von einem Zink-Druckguss-Gehäuse aufgenommen wird. Diese Werkstoffe helfen durch ihre guten Dämpfungseigenschaften, Geräusch erzeugende Schwingungen zu minimieren, was für einen leisen Therapiebetrieb sorgt.

Friedrich Obermeyer Leiter Forschung und Entwicklung bei Zeitlauf, Lauf/Pegnitz

Herr Horz, in Ihrem Unternehmen setzen Sie gezielt auf Nachhaltigkeit. Wie äußert sich das?

Schon in der Konzeptionsphase prüfen wir Werkstoffe und Verfahren auf ihre Recyclingfähigkeit und Energiebilanz. Bei der Auslegung unserer Antriebe beispielsweise achten wir sehr penibel auf einen hervorragenden Wirkungsgrad. Dies ist auch der Grund, warum wir auf den Einsatz von Schneckengetrieben nahezu völlig verzichten.

Und stattdessen?

Als Alternative hierfür haben wir das EtaCrown-Getriebe entwickelt. Durch hohe Eingangsuntersetzungen können wir bei unseren Auslegungen Getriebestufen sparen, was sich sehr positiv auf den Gesamtwirkungsgrad auswirkt.

Wie steht es um die Recyclingfähigkeit?

Werkstoffe müssen natürlich ROHS-konform sein, dürfen also keine gesundheitsgefährdenden Inhaltsstoffe enthalten. Und da wir eine Recycling-Rücknahmegarantie an unsere Kunden aussprechen, achten wir penibel darauf, nur recyclingfähige Materialien einzusetzen.

Nennen Sie uns ein Beispiel!

Seit Jahren benutzen wir nur noch recyclingfähige Mineralfette. Im Bereich Medizintechnik achten wir auf lebensmittelechte Fette oder setzen auf selbst schmierende Werkstoffe, um völlig auf den Einsatz von Fetten zu verzichten.